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Der Leiter von Russlands Abwehreinheit gegen atomare, biologische und chemische Waffen, Igor Kirillow, richtete am Donnerstag schwere Vorwürfe gegen die USA.

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Moskau – Am selben Tag an dem zahlreiche europäische Regierungen und auch die USA Russland eine – gescheiterte – schwerwiegende Cyberattacke auf die in Den Haag ansässige Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) vorwerfen, kontert Russland mit eigenen Vorwürfen. Die USA betreibe seit rund sieben Jahren heimliche Forschungen zu biologischen Waffen in einem georgischen Labor nahe der Hauptstadt Tiflis, hieß es aus Moskau.

Im Richard-Lugar-Zentrum entwickle die US-Armee angeblich potenzielle Kampfmittel wie Anthrax oder von Insekten übertragene Krankheiten, sagte am Donnerstag Igor Kirillow, Leiter von Russlands Abwehreinheit gegen atomare, biologische und chemische Waffen. Die US-Regierung würde damit "höchstwahrscheinlich" gegen internationale Verträge verstoßen.

Angeblich 73 Tote

Das Lugar-Zentrum sei 2011 von den USA gegründet und in diesem Jahr um ein achtstöckiges Gebäude erweitert worden, sagte Kirillow. Zwei Etagen seien dabei in der Hand der US-Armee: Dort würden Patienten behandelt, "die mit Auslösern von besonders gefährlichen Krankheiten infiziert wurden". Die Versuche seien ohne Wissen der georgischen Patienten ausgeführt worden, 73 Menschen seien dabei gestorben, so die schweren Anschuldigungen des Kremls.

Georgische Angestellte haben demnach keinen Zutritt zu den Labors. Biologen der US-Armee dagegen verfügten über diplomatische Immunität. Kirillow bezog sich bei seinen Vorwürfen auf Material, das von dem ehemaligen georgischen Geheimdienstchef Igor Giorgadse stamme.

Rückweisung der Vorwürfe

Die USA wiesen die Anschuldigungen umgehend zurück. In dem Zentrum würden Menschen vor "biologischen Gefahren" geschützt, sagte Pentagon-Sprecher Eric Pahon. Das georgische Gesundheitsministerium bezeichnete die Vorwürfe als "absurd". (red, APA, 4.10.2018)