Mehr als zehn Feuerwehren waren nach dem Brand eines Lkws im Gleinalmtunnel im Einsatz.

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Der 8,3 Kilometer lange Tunnel zwischen Übelbach und St. Michael ist seit 1978 in Betrieb.

St. Michael – Für einen Großeinsatz bei der Feuerwehr hat am Freitag ein Brand im steirischen Gleinalmtunnel auf der Pyhrn-Autobahn (A9) gesorgt. Nach erster Begutachtung durch Experten hat das Feuer einen größeren Schaden angerichtet als befürchtet. Das berichtete die Asfinag. Vor allem die Zwischendecke des Tunnels ist rund um den Brandherd stark beschädigt, sie muss abgebrochen und neu errichtet werden. Die Sanierung dieser Schäden werde vermutlich mehrere Wochen dauern, sagte Michael Pucher von der Asfinag.

Ein Schwertransporter, der einen Kranaufsatz geladen hatte, fing plötzlich Feuer. 81 Personen wurden über Fluchtstollen evakuiert. Zwei der Geretteten kamen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus, der Rest wurde laut Asfinag an Ort und Stelle vom Kriseninterventionsteam betreut.

Brennender Lkw im Gleinalmtunnel.
Grafik: APA

Der Brand in dem 8,3 Kilometer langen Tunnel zwischen Übelbach und St. Michael brach am frühen Nachmittag aus. Warum der Lkw rund einen Kilometer vom Südportal entfernt plötzlich Feuer gefangen hatte, war zunächst unklar. Durch den Brand gab es sofort eine starke Rauchentwicklung. Zunächst war auch nicht bekannt, ob nicht gefährliche Güter brennen würden. Die Lenker der anderen Fahrzeuge wurden aufgefordert, die Schlüssel stecken zu lassen und sich und ihre Mitfahrer über die Fluchtwege in Sicherheit zu bringen.

Mehrere Feuerwehren im Einsatz

Es wurde Abschnittsalarm gegeben, mehr als zehn Feuerwehren waren im Einsatz. Sie konnten allerdings zunächst nur schwer zu dem brennenden Fahrzeug vordringen. Der ÖAMTC berichtete von enormen Verkehrsbehinderungen in Folge des Brandes. "Man kann nur großräumig ausweichen", sagte Harald Lasser vom Club. Auf der Semmering Schnellstraße (S6) und auf der Brucker Schnellstraße (S35) zwischen Bruck/Mur und Frohnleiten ging es nur sehr mühsam weiter, immer wieder blieb der Verkehr komplett stehen.

Die Asfinag twittert erste Fotos, die das Ausmaß des Brandes im Gleinalmtunnel zeigen.

Über 50 Helfer

Das Rote Kreuz errichtete zwei Einsatzleitstellen, da sowohl am Nord- als auch am Südportal Menschen zu versorgen waren. 53 Personen gelangten im Norden ins Freie, sie wurden von Bundesheerfahrzeugen in die Kaserne St. Michael gebracht und dort unter anderem vom Kriseninterventionsteam betreut.

Im Süden gelangten 28 Personen ins Freie, drei wurden leicht verletzt. "Zwei Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht, eine hat einen Revers unterschrieben und ist nicht ins Krankenhaus gefahren", schilderte August Bäck vom Roten Kreuz, das mit 17 Fahrzeugen und über 50 Helfern im Einsatz war.

Unklar wie lange Sperre dauert

Gegen 16:00 Uhr mussten die Helfer von Feuerwehr und Asfinag den Tunnel verlassen, da die Hitze zu groß war. "Zurzeit sind die Einsatzkräfte noch damit beschäftigt die Tunnelwände zu kühlen. Erst dann wird eine genaue Schadensbegutachtung möglich sein", bestätigte Jürgen Fraberger vom ARBÖ Informationsdienst.

Der Gleinalmtunnel ist seit 1978 in Betrieb, 2017 wurde die zweite Röhre fertiggestellt. Bei einem Brand 2001 kamen fünf Menschen ums Leben. (APA, 5.10.2018)