Hat auch in Monza hohe Ziele: Silvio Berlusconi.

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Monza – Silvio Berlusconi hat klare Vorstellungen was das Erscheinungsbild seiner Neuerwerbung SS Monza betrifft. Die Spieler des Drittligisten sollten nicht nur jung und ausschließlich Italiener sein, sondern "die Haare sehr ordentlich" tragen, keinen Bart und schon gar keine Tattoos haben, sagte der 82-jährige Cavaliere.

Des weiteren haben seine Kicker beispielhaft für "Korrektheit auf dem Feld" zu stehen. "Unsere Spieler müssen ein Vorbild sein", so Berlusconi. "Sie werden sich nach Fouls bei dem Gegner entschuldigen und den Schiedsrichter mit Respekt behandeln. Sie werden den Rivalen am Ende des Spiels die Hand schütteln. Wenn man sie um ein Autogramm bittet, werden sie keine Geschichten machen. Und sie werden anständig gekleidet sein." Monza solle "etwas ganz anderes als der derzeitige Fußball sein".

"Für die Spieler gibt es kostenlos einen Friseur, sie sollen ihre Haare in Ordnung halten und keinen Bart tragen", so der langjährige Präsident des AC Mailand. Seit rund einer Woche ist Berlusconi Eigentümer der 1912 gegründeten Società Sportiva Monza.

Die Oldboys reiten wieder

Er hatte sich mit den bisherigen Eigentümern des Klubs, der Unternehmerfamilie Colombo, auf den Erwerb des 100-prozentigen Aktienpakets geeinigt. Der Medienunternehmer will den Verein in zwei Jahren von der dritten Liga in die Serie A führen. Den Manager gibt Berlusconis alter Weggefährte Adriano Galliani, der bei Milan 30 Jahre lang die Geschäfte geführt hatte. Der 74-Jährige hatte hatte bei Monza seine Karriere als Sportmanager begonnen. Präsident Colombo, der den Klub aus der Lombardei vor der Pleite gerettet hatte, soll im Amt bleiben.

Berlusconi lässt sich sein Engagement zunächst drei Millionen Euro kosten. Seine Holding Fininvest hatte im April 2017 Milan für insgesamt 740 Millionen Euro an ein chinesisches Konsortium um den Unternehmer Li Yonghong veräußert. Mitglied des Monza-Aufsichtsrats ist auch sein jüngerer Bruder Paolo, der ebenfalls im Mediengeschäft tätig ist. (sid, red – 6.10. 2018)