Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt Sigmund Freuds Psychoanalyse als progressivste Theorie zu sexuellem Begehren. In aktuellen Debatten um Geschlechteridentitäten und sexuelle Orientierungen in den Gender- und Queer Studies wird sie meist nicht mehr als adäquater Zugang wahrgenommen.

Bis in die 1990er-Jahre haben die meisten Ausbildungsvereine keine offen schwulen oder lesbischen Ausbildungskandidatinnen und Ausbildungskandidaten aufgenommen. Bis heute bestünden Vorurteile auf beiden Seiten, schreiben die Herausgeberinnen eines Sammelbands zum Thema Esther Hutfless und Barbara Zach.

Wiener Forschungsprojekt

Seit einigen Jahren beschäftigt sich das Wiener Projekt "Queering Psychoanalysis" mit der Frage, wie Freud und queere Theorien und Lebensweisen zusammengedacht werden können. Im Vorjahr haben im gleichnamigen Sammelband einige Autorinnen und Autoren ihre Perspektiven dazu versammelt.

Am Freitag wird die Publikation mit mehreren Vorträgen und einer Podiumsdiskussion vorgestellt – um 18 Uhr im Sigmund Freud Museum. Die Teilnahme ist kostenlos, die Anmeldung zur Veranstaltung ist online möglich. (trat, 7.10.2018)