Sky Ireland führt nun die "Three Strikes"-Regelung ein.

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Die Auseinandersetzung über den Umgang mit Piraterie im Internet in Irland ist um ein Kapitel reicher. Jahrelang trugen Rechteinhaber gerichtliche Verfahren gegen Internetprovider aus, um Maßnahmen gegen User zu setzen, die etwa beim Filesharing geschützter Inhalte erwischt wurden.

In den letzten Jahren stritt man sich vor allem mit Virgin (vormals UPC). Nachdem man sich mit Eircom auf die Einführung einer "Three Strikes"-Regel einigen konnte, wollte man eine solche auch bei diesem Provider implementiert sehen. Der Fall ging vor das Höchstgericht, das 2015 entschied, dass der Internetanbieter nicht verpflichtet sei, die Aktivitäten seiner User zu überwachen.

Wiederholungstäter verlieren Anonymität

Seit diesem Juli ging man schließlich gegen Sky vor, das in Irland nicht nur PayTV, sondern auch Internetzugang anbietet. Dieser teilte mit, dass man nur auf Gerichtsbeschlüsse reagieren wolle, woraufhin sich die Irish Recorded Music Association vor das Höchstgericht begab. Dort war das Verfahren allerdings schnell beendet. Denn Sky sagte zu, ebenfalls eine "Three Strikes"-Lösung einzuführen, berichtet Torrentfreak.

Diese sieht vor, dass Rechteinhaber, die einen Verstoß feststellen, eine Beschwerde an den jeweiligen Provider richten. Dieser leitet sie an den jeweiligen Nutzer weiter und verwarnt ihn. Kommt es zu einer dritten Ermahnung, so erhalten die Beschwerdeparteien seine persönlichen Daten. Sie können anschließend vor Gericht gegen ihn vorgehen, um ihn wegen der Verstöße zu belangen und seinen Internetanschluss durch Sky kappen zu lassen. Kritiker hatten zu solchen Verfahren den Einwand vorgebracht, dass längst nicht jede Verstoßmeldung akkurat sei.

Richter zufrieden

Laut einem Vertreter der Label-Vereinigung habe sich ein solches Reglement bei anderen Providern bereits bewährt, die meisten Piraten hätten ihre illegalen Aktivitäten nach Erhalt der zweiten Verwarnung eingestellt. Auch der verhandelnde Richter sah darin eine ausreichende Lösung.

Allerdings fehlen bislang konkrete Zahlen. Wie viele Eircom-Kunden bislang drei oder mehr Warnungen erhalten haben, ist unbekannt. Seit der dortigen Einführung von "Three Strikes" sei aber noch keinem Nutzer der Anschluss gekündigt worden. (red, 26.10.2018)