Der Spieler Ranko Popovic wurde mit Ivica Osims Sturm zweimal Meister und einmal Cupsieger.

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St. Pölten – Ranko Popovic ist neuer Cheftrainer des SKN St. Pölten. Der ehemalige Verteidiger von Sturm Graz hat bei den Niederösterreichern einen Vertrag bis Sommer 2020 unterschrieben, teilte der Bundesligist am Mittwochvormittag mit. Der 51-Jährige übernimmt beim Überraschungszweiten der aktuellen Saison den Posten von Dietmar Kühbauer, der vergangene Woche zu Rapid gewechselt ist.

Der Serbe, der auch einen österreichischen Pass besitzt, betreute zuletzt den indischen Super-League-Verein Pune City. Davor war er in Japan, Spanien und Thailand als Chefcoach tätig. Co-Trainer von Popovic wird sein bisheriger Weggefährte Vlado Grujic. Der 56-Jährige sammelte sowohl als Spieler wie auch als Coach Erfahrung im österreichischen Unterhaus, 1993 spielte er ein halbes Jahr für St. Pölten in der Bundesliga.

Große Erfolge mit Sturm

Popovic verteidigte fünf Saisonen lang bei Sturm (74 Spiele, zehn Tore), das er nach dem Ende seiner Karriere auch ein Jahr lang als Co-Trainer von Michael Petrovic betreute. In der großen Zeit der Grazer unter der Regie von Ivica Osim ("Er ist eigentlich der Hauptschuldige, dass ich Trainer bin") gewann der Publikumsliebling mit Schwarz-Weiß zweimal die Meisterschaft, wurde einmal Cupsieger. Als Petrovic 2006 nach Japan zog, folgte ihm Popovic als Assistent. Beim J-League-Verein Oita Trinita begann er 2009 seine Karriere als Chefcoach.

Real Saragossa führte er 2015 ins Aufstiegsplayoff, scheiterte aber im Anlauf zur Primera Division. Im Oktober jenes Jahres wurde er zum Trainer des Monats gewählt. Mit Buriram United gewann Popovic 2016 den thailändischen Ligacup und auch den Titel im Mekong Championship, einer internationalen südostasiatischen Liga.

"Charismatische Persönlichkeit"

Popovics Verpflichtung überrascht, sein Name war in den medialen Spekulationen nicht aufgetaucht, da kursierten Namen wie Roman Mählich und Manfred Schmid, der ehemalige Assistent von Peter Stöger. Jedoch: Man sei vom neuen Mann "rasch überzeugt" gewesen, sagte SKN-Manager Andreas Blumauer.

Popovic könne die Vision des Klubs mittragen "und wird sich für die Entwicklung der Spieler einsetzen". SKN-Präsident Helmut Schwarzl bezeichnete den neuen Trainer als "charismatische Persönlichkeit", die "uns viel Feuer und Freude für dieses Engagement vermittelt hat". Er könne den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Die Zustimmung im Vorstand sei einstimmig ausgefallen. Dafür, dass Popovic Nachwuchsleute entwickeln kann, spricht, dass während seiner Zeit in Japan 15 seiner Spieler in den Nationalteams von Japan und Südkorea debütierten.

Popovic, der in Saragossa lebt, wird am Freitag seine Arbeit in St. Pölten aufnehmen, das erste Bewerbsspiel wird das Bundesliga-Match in Mattersburg am 21. Oktober sein. Es gilt, die gute Ausgangsposition nach den ersten zehn Runden zu nützen: St. Pölten (21) ist mit neun Punkten Rückstand völlig überraschend erster Verfolger von Meister Salzburg. (APA, red, 10.10.2018)