"Jetzt bin erst mal ich dran", so Petra Kleinert als Emma.

Foto: Viennatainment

Die Kinder sind aus dem Haus, im Bett läuft nichts mehr und so verlässt Klaus (Marcus Strahl) seine Frau Emma, um nach seiner sexuellen Erweckung anderswo zu suchen, ohne sie. Auf sich selbst zurückgeworfen, ohne Geld und ohne Arbeit, steigt Emma in Julia Fricks Komödie Das kleine Vergnügen kurzerhand bei einem Sexshop als Geschäftsführerin ein.

"Das kleine Vergnügen" – Trailer
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Der ist herkömmlich schmuddelig, die Kundschaft männlich – bis Emma den Laden eben in "Das kleine Vergnügen" verwandelt, eine zartrosa Erotikboutique für Frauen, und mit ihrem Sortiment Begeisterung hervorruft, zum Unmut ihrer konservativen Mutter (Waltraut Haas). Neben dem ein oder anderen Sexspielzeug zum Selbsttest wirft die Boutique auch Freundinnen ab, mit denen sich Emma im Kollektiv auf die Suche nach ihrem verlorenen Orgasmus macht.

Mit Domina, Steuerberaterin und Esoterikerin versucht sich der Film als Sex-and-the-City-Verschnitt aus Eisenstadt, dem es aber an bildlicher und erzählerischer Überzeugungskraft mangelt. Zugute halten kann man der Komödie, dass sie ins Zentrum rückt, was im Kino gerne Jüngeren vorbehalten wird: Hier dürfen Frauen mittleren Alters Lust und Spaß an Sex haben. Schade daher, dass das Thema im Klamauk verendet. (lih, 10.10.2018)