Wien/Graz – Ein Kompetenznetzwerk für Katastrophenprävention haben die Universität für Bodenkultur (Boku) Wien und die Technische Universität (TU) Graz ins Leben gerufen. Ziel des Disaster Competence Network Austria (DCNA) sei es, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu transferieren und entscheidungsrelevante Informationen und wissenschaftliche Infrastruktur im Katastrophenfall bereitzustellen.

Grundgedanke des Netzwerks sei es, die fachliche und wissenschaftliche Expertise in Österreich auf dem Gebiet der Katastrophenprävention und -forschung zu bündeln und als Ansprechpartner für Firmen und den öffentlichen Sektor zu fungieren. "Damit es nicht zur Katastrophe kommt, spielt die Wissenschaft eine maßgebliche Rolle", berichtete die Boku. So seien technisches Know-how und wissenschaftliche Erkenntnisse in der Katastrophenvorsorge und -bewältigung zunehmend wichtig.

Hintergrund

Im Rahmen des Netzwerks sollen Forschungseinrichtungen, Einsatzorganisationen und politische Entscheidungsträger landesweit vernetzt werden. Das DCNA ist als Verein organisiert, neben Boku und TU Graz sind Joanneum Research, das Austrian Institute of Technology (AIT), die TU Wien, die Montanuni Leoben sowie die Universitäten Innsbruck, Graz und Salzburg ordentliche Mitglieder.

An der Boku hat heute eine zweitägige Konferenz begonnen, in der Experten aus 30 Ländern über die Möglichkeiten zur Einführung eines EU-weiten Daten-Hub zu Katastrophenrisiken diskutieren. Derzeit gebe es kaum vergleichbare Daten über Katastrophenschäden und Risiken in der EU. Unterschiede würden sowohl in der Methodik der Datenerfassung als auch in den Ansätzen zur Bewältigung von Katastrophenschäden bestehen. Dadurch werde der Austausch und der Vergleich erschwert, insbesondere bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der EU. (APA, 11. 10. 2018)