Das Beratungsunternehmen Deloitte kritisiert in einer Studie die Ausrichtung von IT-Abteilungen heimischer Unternehmen. "Mangelnde Kundenorientierung, eine wenig ausgeprägte Fehlerkultur und die unzureichende strategische Einbindung von Technologie in die Unternehmen lassen Aufholbedarf erkennen", heißt es zur österreichischen IT-Kultur in der Auswertung einer Umfrage in 71 Ländern.

In ihrem "CIO Survey" 2018 hat Deloitte weltweit 1.437 Führungskräfte (vorwiegend Chief Information Officers/CIOs) befragt, darunter 91 aus Österreich. "Die österreichischen CIOs hinken strategisch hinterher. Die Modernisierung der Bestandssysteme oder Themen wie Cyber Security, Datensicherheit und Compliance nehmen die meiste Zeit der IT-Leiter in Anspruch. Internationale Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Analytics werden dadurch vernachlässigt", schließt daraus Bernhard Göbl, Director bei Deloitte Österreich.

Zuwenig Kundenfokus

In Österreich fehlen der Kundenfokus und die Ausrichtung an Führungsaufgaben. IT-Leiter sähen sich eher als Experten denn als Führungspersonen. Auch gebe es eine nur schwache Fehlerkultur – wenn etwas schiefgehe, werde die Verantwortung meist extern gesucht, was Verbesserungen erschwere. Neuausrichtungen seien auf Produkte und Services orientiert, nicht auf die strategische Positionierung des Unternehmens. Viel zu oft werde versucht, mittels IT-Systemen Einsparungen zu ermöglichen, statt neue Umsätze zu generieren.

International ist laut Deloitte die Rolle des CIO seit der ersten Studie von 2015 im Wandel. Waren sie Damals vor allem noch dafür verantwortlich "dass die Lichter nicht ausgehen", geht es heute immer mehr darum, die Unternehmensstrategie aufzusetzen und die Transformation der Firma zu ermöglichen. Zusätzlich zum reibungslosen funktionieren des Geschäfts sollen die IT-Systeme dazu beitragen, Mitarbeiter und Kunden an die Firma zu binden und Geschäftsmodelle mit Mehrwert zu entwickeln. (APA, 11.10.2018)