Bild nicht mehr verfügbar.

Amerika 2018: Tausende Kinder wurden von ihren Eltern getrennt.

Foto: REUTERS/Adrees Latif

Washington – Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden an der Grenze zwischen den USA und Mexiko mehr Migrantenfamilien getrennt als bisher öffentlich von der US-Regierung mitgeteilt. So seien allein von Mitte April bis Mitte August dieses Jahres mehr als 6.000 Familien beim Übertritt der Grenze getrennt worden, erklärten die Menschenrechtler am Donnerstag.

Deshalb könnten Angaben der Regierung, wonach es nur 8.000 Trennungen seit Jahresbeginn gab, nicht stimmen. Hinzu kämen nicht registrierte Trennungen von beispielsweise Großeltern und Enkeln, da diese nicht als unmittelbare Familienangehörige gelten.

Hinweise auf falsche Informationen

Die Zahlen wiesen darauf hin, dass die US-Regierung die Öffentlichkeit falsch darüber informiert habe, wie viele Familien wirklich getrennt wurden, sagte die AI-Leiterin für Amerika, Erika Guevara-Rosas. Oder die Trump-Regierung habe trotz der Ankündigung, keine Familien mehr zu trennen, an der Praxis festgehalten.

Der Umgang mit Migrantenkindern an der Grenze zwischen den USA und Mexiko – und die Trennung von ihren Familien – hatte in den vergangenen Monaten für viel Aufsehen gesorgt. Die Maßnahme war Teil der "Null-Toleranz-Politik" von Trump, mit der die US-Behörden illegale Einwanderer an der Südgrenze zu Mexiko zurückhalten wollten.

Angesichts massiver Kritik auch in seiner republikanischen Partei und der Berichte von traumatisierten Kindern und Eltern vollzog Trump jedoch eine Kehrtwende und ordnete per Dekret ein Ende der umstrittenen Praxis an. Nun werden Eltern und Kinder gemeinsam inhaftiert. (APA, 11.10.2018)