Wien – Die Feldlerche (Alauda arvensis) ist von Birdlife zum Vogel des Jahres 2019 gekürt worden. Damit folgt auf den Star ein weiterer Vogel der Agrarlandschaft. Die Wahl steht in Zusammenhang mit einer Forderung nach einer "grundlegenden Änderung der europäischen Agrarpolitik". Denn der Rückgang bei den Beständen ist alarmierend, berichtete Birdlife.

Foto: APA/BIRDLIFE ÖSTERREICH/M DVORAK

Mit 60.000 bis 90.000 Brutpaaren gehört die Feldlerche immer noch zu den häufigen Vögeln Österreichs. Die Hälfte des Bestands ist in den vergangenen 20 Jahren allerdings verschwunden. "Immer seltener hört man den Gesang der Feldlerche. Intensivkulturen mit Wintergetreide, Mais und Raps, fehlende Brachflächen und der Rückgang von Insekten verringern ihren Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage", erklärte Gabor Wichmann, Geschäftsführer von Birdlife Österreich, den Schwund.

Die Feldlerche stehe als Jahresvogel 2019 stellvertretend für andere Feldvögel wie Rebhuhn und Grauammer, denen es zum Teil sogar noch schlechter gehe. "Die strukturelle Verarmung unserer landwirtschaftlichen Flächen ist zum Hauptgrund für das Artensterben in Europa geworden", argumentierte Wichmann: "Daher fordern wir für die laufenden Verhandlungen der künftigen EU-Agrarpolitik ein radikales Umsteuern."

Gezielte Gelder

Derzeit würden in der EU jährlich 58 Milliarden Euro Agrarsubventionen überwiegend als pauschale Flächenprämien an Landwirte fließen. Das sind 114 Euro pro EU-Bürger. Diese Gelder sollten EU-weit künftig statt in Massenproduktion gezielt für eine naturverträgliche Landwirtschaft investiert werden, um Arten wie die Feldlerche zu retten, forderte Birdlife.

Mit nur 16 bis 18 Zentimetern Körperlänge und der beige bis rötlich-braunen Gefiederfärbung an der Oberseite ist die Feldlerche im Stoppelfeld perfekt getarnt. Sie schmückt sich verhalten mit feinen, schwarz-braunen Längsstreifen und Strichen am Oberkopf sowie einer kleinen Federhaube. Unsere Ohren würden Feldlerchen daher eher wahrnehmen als die Augen. Die Männchen singen meist im Flug in einer Höhe von 50 bis 200 Metern, wo sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. (APA, 12.10.2018)