In die markanten Erker bzw. "Glupschaugen" des Grazer Hadid-Baus sollte im Frühjahr 2019 endlich Leben einziehen.

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Geplant war die Fertigstellung eigentlich für Anfang 2017, nach diversen Problemen und einem halbjährlichen Baustopp wurde die Übergabe mehrmals verschoben. Nun sollte das von Zaha Hadid geplante Gebäude namens "Argos" in der Grazer Burggasse aber im kommenden Frühjahr fertig werden.

Schwierige Umsetzung

Das zweifellos spektakuläre Projekt mit den "Bubbles", die oft auch einfach "Glupschaugen" genannt werden, dürfte ziemlich sicher eine touristische Attraktion in Graz werden. Wie oft bei Hadid-Bauten war es aber sehr schwierig umzusetzen, was unter anderem daran lag, dass es sich bei den 48 "Bubbles" jeweils um Einzelanfertigungen aus Holz handelt. Jeder einzelne dieser kleinen Erker hat eine andere Form und musste deshalb Schicht für Schicht CNC-gefräst werden. Nicht nur die aufwendige Herstellung verzögerte das Projekt, sondern auch andere bauliche Probleme.

21 servicierte Apartments werden in den oberen Geschoßen untergebracht. Ein beauftragtes Probeapartment hatte sich in Tests als nicht dicht erwiesen, berichtet Andrea Wiltschnigg, Projektverantwortliche beim Bauträger Wegraz, dem Standard. "Wir mussten dann erst eine neue Firma suchen, die das auch umsetzen kann, was Frau Hadid geplant hatte." Die 2016 verstorbene Stararchitektin Zaha Hadid hatte 2004 den von der Wegraz international ausgelobten Wettbewerb für die Bebauung des Areals in der Grazer Innenstadt für sich entscheiden können. "In jahrelanger Abstimmungsarbeit mit der Altstadtsachverständigenkommission und der Stadtplanung", wie es vonseiten der Wegraz heißt, war 2015 schließlich der Spatenstich vorgenommen worden.

Schauraum im Erdgeschoß

Die 21 servicierten Apartments in den oberen Geschoßen werden von der Wegraz selbst betrieben, ein Geschäftslokal im Erdgeschoß wird an den Innenarchitekten Martin Cserni vermietet, der hier einen Schauraum eröffnen wird. Er hatte schon beim Library & Learning Center im Wiener WU Campus, das ebenfalls von Hadid geplant worden war, die Inneneinrichtung maßgeschneidert.Im ersten Stock sind zwei Büroflächen, eine mit 174, eine mit 107 m². Die größere wird von der Stadt Graz angemietet, konkret von der Koordinationsstelle City of Design. Die kleinere Bürofläche ist laut Wiltschnigg noch zu haben. (Martin Putschögl, 15.10.2018)