Dieser Untersatz von DTM-Chef Berger dürfte es nicht in die Rennserie schaffen.

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Hockenheim – Gerhard Berger schien sichtlich stolz auf seinen Coup. "Die DTM erlebt gerade eine sehr starke Phase. Dass Aston Martin nun Teil der DTM-Familie wird, ist der Höhepunkt", sagte der ehemalige Formel-1-Star am Freitag vor dem Saisonfinale in Hockenheim: "Das macht uns extrem glücklich und stolz. Es ist klares Zeichen für die Zukunft der Plattform DTM."

Und für Berger ein Indiz, dass sich seine Beharrlichkeit und harte Arbeit ausgezahlt hat. Als Reformer war er 2017 zur DTM gekommen, doch mit dem angekündigten Abschied von Mercedes zum Ende der Saison musste Berger plötzlich um die Existenz der Serie kämpfen. Monate verbrachte er mit der Suche eines passenden Nachfolgers.

Neuorientierung geht weiter

Die Wahl fiel auf den britischen Luxushersteller Aston Martin, der bereits 2019 vereinzelt an den Rennen teilnehmen und ab 2020 fest einsteigen soll. BMW und Audi bleiben ebenfalls dabei. Das mit der Lizenz des britischen Autobauers fahrende Schweizer Rennteam R-Motorsport hatte seinen Einstieg am Donnerstag bekannt gegeben. Mittelfristig sei der Einsatz von vier Autos geplant.

"Wir haben nun erstmals eine ausländische Marke für uns gewonnen", sagte Berger: "Das ist ein Schritt nach vorne." Und zwar in die Richtung, in welche der Österreicher die Serie ohnehin führen will. Internationaler, attraktiver, dynamischer soll sie werden. Ab 2020 wird die DTM zudem einen neuen – noch geheimen – Namen erhalten. Berger bastelt zudem weiterhin an gemeinsamen Rennen mit der japanischen Super GT.

Aston Martin soll jedoch nur der Anfang sein, Berger will die Serie auch für andere Hersteller attraktiv machen. "Je mehr Autos, desto besser", sagte er. 2019 wird die DTM zudem "W Series", der neuen Formel-Rennserie für Frauen eine Plattform bieten. Es stehen neun Rennen auf dem Programm, vier davon im Ausland.

Mercedes im Saison-Finish in Pole Postition

Doch, und das ging bei aller Aufbruchstimmung fast unter, zunächst muss noch der Champion der laufenden Saison gekürt werden. Gary Paffett oder Paul Di Resta könnten den Titel für Mercedes holen, nur Titelverteidiger Rene Rast kann dem Duo in den Rennen am Samstag und Sonntag (jeweils 13.30 Uhr/Sat.1) noch gefährlich werden.

"Mit einem unserer Fahrer den Meistertitel zu holen, wäre der krönende Abschluss", sagte Mercedes-Teamchef Uli Fritz. Mann der Stunde ist jedoch ganz klar Rast, der in seinem Audi die letzten vier Rennen in Serie gewann. Sein Rückstand auf den ehemaligen Formel-1-Fahrer Di Resta beträgt zwar 30 Punkte, doch "in der DTM kann einfach alles passieren, gerade in einem Finale", betonte Rast: "Wir haben unser Saisonziel bereits erreicht und können uns nicht mehr verschlechtern." (sid, red – 12.10. 2018)