Menschen aus ganz Österreich haben sich vergangenen Samstag zum politischen Diskurs im Rahmen von "Österreich spricht" getroffen. Wie das Gespräch erlebt wurde, worüber sie gesprochen haben und was sie für sich mitnehmen, haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion verraten.
Wie haben Sie das Gespräch erlebt?
War es eine konstruktive Diskussion? Welche Erwartungen hatten Sie – und wurden diese erfüllt? Hat das Gespräch bei Ihnen mehr Verständnis für politisch Andersdenkende bewirkt? Was nehmen Sie für sich persönlich aus dem Treffen mit?
Zum Thema
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Veronika Saric und Ewald Muzler haben sich über Autos, Radfahrer, Fußgänger, Trump, Migration und Schule unterhalten.
Cecile M. Lederers und Alexander Lazarowits' Meinungen gingen auseinander, durften aber so stehenbleiben.
Bei der Beantwortung der Fragen waren Michael Thurner und Ludwig Hermann in einer "Ja, aber"- beziehungsweise einer "Nein, aber"-Position, wodurch sich automatisch auch Verständnis und Akzeptanz einer gegenläufigen Meinung ergaben.
Andreas Hörlsberger und Helmut Hintner haben erkannt, dass die Ziele bei beiden ähnlich sind, die Prioritäten und Wege dorthin aber unterschiedlich.
Manuel Marklo und Gilbert Lechner haben über den Rechtsruck in Europa und der Welt, die Arbeit der Regierung und den Bundeskanzler diskutiert. Auch die extrem schnell zunehmende Digitalisierung und Automatisierung wurde besprochen.
"Ich habe es genossen, mich mit einem gleichgesinnten Gegenüber ausschließlich zum Zwecke des Diskutierens zu treffen", schreibt Fabian Schroeder über sein Treffen mit Michael Wiesmüller.
Heinrich Steininger und Eduard Erhart haben sich im Rahmen von "Österreich spricht" getroffen.
Maria Loidl und Helen Wieser haben über den Rechtsruck diskutiert und gehen in Zukunft vielleicht zu den "Omas gegen rechts".
Ingrid Lehner-Pfennigbauer und Alfred Denner haben sich im Rahmen von "Österreich spricht" zum Gespräch getroffen.
"Die Meinungsunterschiede in der Einladung schienen auf gewaltiges Konfliktpotenzial hinzuweisen. Wie kann zum Beispiel mein Gesprächspartner nur Trump als gut für die Welt einschätzen? Für mich war das in meiner Vorbereitung auf das Gespräch maximal als abschreckendes Beispiel erklärbar. Witzigerweise war genau das der Standpunkt von Lukas zu diesem Thema. In Summe verstanden wir uns gut, die Meinungsunterschiede lagen eher im Detail. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – war es das wert, diese Detailunterschiede zu diskutieren und aus anderen Blickwinkeln zu sehen", berichtet Christian Peter über sein Treffen mit Lukas Bauernfeind.
"Es zeigte sich, dass sprachliche Flapsigkeiten wie "Der Islam gehört nicht zu Europa" gar nicht das wiedergeben, was wirklich gemeint ist: nämlich dass der Islam und jede radikal religiöse Lebensart nicht zu unserem Grundgesetz und einem modernen Lebensstil passen. Also nicht nur Muslime gemeint sind, und dass solche Phrasen das Klima vergiften", so Elsbeth Wallnöfer.
Ihr Gesprächspartner Thomas Mayer berichtet, dass sie über Volksabstimmungen diskutiert haben, bei denen auch oft komplexe Themen in einfachen Fragen ausformuliert werden, die nur mit Ja oder Nein beantwortet werden können.
Margit Bachschwöll und Matthias Kopetzky beim Treffen: "Mein Gesprächspartner ist Wirtschaftsforensiker – ich habe das im Vorfeld des Gespräches gegoogelt, weil ich damit wenig anfangen konnte. Ich war aufgeregt, ob ich wohl mit vielen wirtschaftlichen Fakten konfrontiert werden würde. Wir sind mit den Fragen "Wie wurden wir politisch sozialisiert" und "Für welches politische Thema haben wir uns als erstes engagiert" eingestiegen, und wir haben oftmals Klammern zwischen damals und jetzt gezogen", so Bachschwöll.
"Eine schöne Diskussion über den Stand und das Niveau der Politik momentan und ein Versuch einer Analyse, warum es sich so entwickelt hat. Nicht so viel momentaner Optimismus über die derzeitige Entwicklungsrichtung der Gesellschaft, wo ich allerdings sicher derjenige war, der da pessimistischer war", schreibt Kopetzky.
Christine Preslmayr und Sabine Nöbauer haben über den Islam und über Frauenthemen diskutiert.
Stefan Pawlata war beeindruckt von der Offenheit seines Gesprächspartners Markus Meister.
"Es war interessant, ein annähernder Prozess, und in manchem blieben wir kontrovers, aber das war für uns beide okay", berichtet Valerie Pichler-Rückert über ihr Gespräch mit Michael Koffler.
"Meine Diskussionspartnerin hat mich von dem Paradoxon der Trump-Regierung überzeugt", schreibt Alexandra Nilsson.
Sieglinde Weyringers Erwartung – eine konstruktive, anregende und wertschätzende Diskussion zu führen – hat sich erfüllt.
Christian Siebler, der sich als linksgrünen "Gutmenschen" sieht, und Florentin Kotzler führten eine respektvolle Diskussion über Religionsfreiheit.
Bruno Fiedrich hat das Treffen mit Miron Neugasser als eine tolle Bereicherung empfunden.
Lilli Gneisz und Hans Werner Schöggl haben über Trump, Europas Grenzen und den Islam gesprochen.
Peter Sauberer und Clemens Gabriel haben ihr Gespräch beim gemeinsamen Wandern geführt. "Gegen Ende erkannten wir, dass ein hohes Maß an Zeit und kultiviertem Gespräch nötig ist, um all das erfahren zu dürfen – ein schnelles Gespräch in einer kurzen Pause hätte uns sicher ein völlig anderen Resümee beschert", lautet das Fazit von Sauberer. (ugc, 16.10.2018)