Kinder mögen Zucker. Ob sie ihn bekommen, hängt von Eltern, der Lebensmittelindustrie und letztlich auch von der Politik ab.

Foto: iStock

Die deutsche Ernährungsministerin Julia Klöckner will Zucker und süßende Zutaten in Produkten wie Babytee und Kindermilch verbieten. "Die Produkte für unsere Kleinsten sind mir besonders wichtig", so Klöckner zur "Bild"-Zeitung. Sie plane daher ein Verbot von zusätzlichem Zucker und anderen süßenden Zutaten etwa in Baby- und Kindertees. "Dieses Süßen schadet unseren Kindern."

Babys dürften nicht auf Zucker und Süße konditioniert werden. Wer als Baby schon an den Geschmack von Zucker gewöhnt sei, werde auch später im Leben nicht darauf verzichten wollen.

Klöckner will dem Bericht zufolge bis Ende 2019 eine gesetzliche Regelung für das Verbot schaffen. Außerdem will sich die Ministerin bei der EU-Kommission in Brüssel für ein Verbot von gesüßten Kinderkeksen einsetzen. An Kinder gerichtete Werbung ungesunder Produkte habe sie "natürlich auch mit im Blick", sagt Klöckner.

Freiwillig mitmachen

Klöckner verteidigte dagegen ihre freiwillige Vereinbarung mit der Ernährungsindustrie über weniger Fett, Zucker und Salz in Fertigprodukten. "Freiwilligkeit sollte immer die erste Wahl sein", sagt Klöckner. "Und wenn wir zum Ziel über freiwillige Vereinbarungen kommen, ist dies besser als der gesetzliche Weg."

Freiwilligkeit müsse aber natürlich auch überprüfbare Ergebnisse bringen, fügt Klöckner hinzu. "Klar ist: Sollte sich die Ernährungsindustrie nicht an unsere Vereinbarungen halten, werde ich gesetzliche Vorgaben machen", so die CDU-Vizechefin. "Ich bin aber zuversichtlich, dass es gar nicht so weit kommen muss." Die Wirtschaft erkenne selbst, "dass sie mitziehen muss". (APA, 16.10.2018)