Neue Ausrüstung für die Justizwache: Justizminister Josef Moser (ÖVP) bei der Präsentation des neuen Taser X2.

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Wien – Justizminister Josef Moser (ÖVP) hat am Dienstag in der Strafvollzugsakademie in Wien ein neues Taser-Modell für die Justizwache vorgestellt. Außerdem versprach er für 2019 insgesamt 200 zusätzliche Justizwachebeamte.

Der Taser X2 – 122 Exemplare bekommen die heimischen Justizanstalten bis Jahresende zur Verfügung gestellt, die Trainer werden derzeit auf das neue Gerät eingeschult – soll die Sicherheit in den Gefängnissen gewährleisten und die Arbeit der Justizwache erleichtern. "Das Vorgängermodell war nicht mehr zeitgemäß", erläuterte Gernot Wagner, Bundeseinsatztrainer des Justizministeriums und Taser-Instructor. Mit dem X2 verfügt die Justizwache nun über eine leistungsstärkere Elektroimpulswaffe mit zwei Lasern, die sich zielsicherer betätigen lässt. Dank zweier Kartuschen für einen oder zwei Einsätze entfällt bei einem Fehlschuss das manuelle Nachladen.

Modell mit Warnlichtbogen

Der neue Taser ist aber nicht nur wirksamer, sondern auch sicherer, wie Wagner betonte: "Das Risiko eines allfälligen Herzkammerflimmerns ist bei einem Treffer sehr gering." Außerdem verfügt das Modell über einen Warnlichtbogen, der akustische und visuelle Signale aussendet. Die bloße Androhung, diesen Taser einzusetzen, führe in 80 Prozent der Fälle dazu, dass das Gegenüber sein aggressives Verhalten einstellt und drohende Angriffe unterlässt, berichtete Wagner. Von der Waffe müsse dann gar nicht mehr Gebrauch gemacht werden.

Neue Teleskopstöcke

Daneben erhalten die Justizanstalten neue Teleskopstöcke, insgesamt 650 moderne Schutzwesten und Drohnenabwehrpistolen. Vor allem aber kündigte der Justizminister eine weitere Personalaufstockung an: 200 zusätzliche Justizwachebeamte sollen im kommenden Jahr aufgenommen werden. "Wir wollen die Besten haben", warb Moser um qualifizierte Bewerber. Man wolle Kandidaten, "die nicht nur bewachen, sondern auch reintegrieren".

Moser will dabei die Frauenquote erhöhen. Während derzeit nur 14,6 Prozent des Wachpersonals weiblichen Geschlechts sind, waren unter den 340 Kandidaten, die heuer in die Ausbildung übernommen wurden, immerhin schon 28 Prozent Frauen.

Grundsätzlich lobte Moser die Fortbildungsbereitschaft bei der Justizwache. 60 Prozent aller Bediensteten hätten sich im laufenden Jahr weiterführenden Schulungen unterzogen. (APA, 16.10.2018)