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So kann Arbeiten aussehen. Laut einer aktuellen Studie wird der Anteil an flexiblen Arbeitsmodellen in Österreich bis zum Jahr 2030 zunehmen – und sogar 150.000 neue Stellen schaffen.

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Arbeiten, wann und wo man will: Das möchten immer mehr Berufstätige selbst entscheiden. Im Auftrag von Regus, einem Anbieter für Büro- und Coworking-Räume, haben unabhängige Wirtschaftsexperten in 16 Ländern, darunter Österreich, den Wandel der Arbeitsplatzgestaltung untersucht. Das Ergebnis: Die Experten prognostizieren bis zum Jahr 2030 einen Anstieg von flexiblen Arbeitsmodellen in Österreich, der über 150.000 neue Arbeitsplätze schaffen könnte.

Vor allem die Bereiche Professionelle Dienstleistungen (plus 34.000 Arbeitsplätze), Business Support Services (plus 32.000), öffentliche Verwaltung (plus 29.000), Information- und Kommunikationsaktivitäten (plus 13.000) und Finanzdienstleistungen (plus 11.000) profitieren vom flexiblen Arbeiten. Die Zahlen beruhen auf einem Modell des beschleunigten Wachstums, wonach sich flexible Arbeitsmodelle schneller verbreiten werden, als es momentan der Fall ist.

Wirtschaftliche Vorteile

Zu den Vorteilen von flexibler Arbeit gehören eine höhere Produktivität des Unternehmens und der Mitarbeiter, geringere Fixkosten für Büros und die Zeiteinsparung von Millionen von Stunden durch den Wegfall des Pendelns. All diese Faktoren machen die Bruttowertschöpfung aus, die flexible Arbeitsmodelle zur Wirtschaft beitragen.

In Österreich könnte die Bruttowertschöpfung aufgrund flexibler Arbeitsmodelle bis 2030 auf rund 54 Millionen Euro steigen. Das entspricht einem Anstieg um rund 24 Millionen gegenüber 2017. Den größten Anteil daran tragen die Sektoren Immobiliendienstleistungen (plus 6,9 Millionen), Finanzdienstleistungen (plus 3,3 Millionen), Professionelle Dienstleistungen (plus 3,9 Millionen), Information- und Kommunikationsaktivitäten (plus 2,8 Millionen), öffentliche Verwaltung (plus 2,6 Millionen) und Business Support Services (plus 2,1 Millionen).

Vorteile für die Mitarbeiter

Die Studie zeigt, dass nicht nur die Unternehmen von flexiblen Arbeitsmodellen profitieren, sondern auch die Mitarbeiter. Bei den Mitarbeitern, die an einem flexiblen Arbeitsplatz arbeiten, äußern sich doppelt so viele positiv über ihre Arbeit, als bei denjenigen, die an einem traditionellen Arbeitsplatz tätig sind. Eine große Rolle könnte dabei die Zeiteinsparung spielen, die die flexibel arbeitenden Mitarbeiter erleben. Laut dem Modell des beschleunigten Wachstums könnte der Wegfall des Pendelns durch Remote Work in Österreich bis 2030 zu einer Zeiteinsparung von bis zu zwölf Millionen Stunden führen.

Steve Lucas, Mitarbeiter von Development Economics und Studienautor, sagt dazu: "Diese Studie verdeutlicht, dass flexible Arbeitsmodelle einen großen Beitrag zur Gesellschaft leisten, indem sie Arbeitnehmern mehr von ihrer privaten Zeit zurückgeben, eine positive Wirtschaftsentwicklung durch die Schaffung von Arbeitsplätzen begünstigen und die Produktivität steigern. Diese Prognosen zeigen, dass flexibles Arbeiten eine starke wirtschaftliche Macht besitzt, die sowohl Unternehmen als auch die Beschäftigten in den nächsten Jahren nutzen sollten." (red, 17.10.2018)