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Die DSGVO spült mehr Geld in die Kassen von Google.

Foto: Arnd Wiegmann / AP

Mit der Datenschutzgrundverordnung ist im Mai eine umfassende Reform der Regeln für den Umgang mit privaten Daten im Netz in Kraft getreten. Ein Ziel war es dabei Werbetracker – und hier nicht zuletzt große IT-Konzerne wie Google und Facebook – zurückzudrängen. Ein paar Monate später ziehen nun die Anti-Tracking-Lobbyisten von Cliqz in einer neuen Studie Bilanz – und diese fällt eher gemischt aus.

Relationen

Die gute Nachricht: Die Zahl der auf Webseiten in der EU eingesetzten Tracker ist im Vergleich zum Mai leicht zurückgegangen. Ein Minus von 3,4 Prozent weist die Statistik aus, während etwa in den USA im selben Zeitraum ein Plus von 8,29 Prozent zu verzeichnen war.

Doch bei diesem Rückgang gibt es eine entscheidende Ausnahme: Google-Tracker finden sich nun sogar noch öfter als zuvor auf den von der Studie erfassten Webseiten. Das Plus fällt mit 0,933 Prozent zwar recht überschaubar aus, relativ gesehen ist das aber ein deutlicher Ausbau der Marktmacht von Google. Sieht sich doch etwa Hauptkonkurrent Facebook mit einem Rückgang von 6,6 Prozent konfrontiert. Die wirklichen Verlierer sind aber kleine Werbeanbieter, deren Tracker zum Teil um fast 30 Prozent weniger oft zum Einsatz kommen.

Fragen

Über die Gründe für diesen Effekt, lässt sich nur spekulieren. So wäre etwa eine Variante, dass viele Webseitenbetreiber lieber zu großen Unternehmen wie Google greifen, denen man eher zutraut, die DSGVO-Regeln korrekt einzuhalten. Schon im Vorfeld hatten Experten immer wieder davor gewarnt, dass die Regelung großen Unternehmen wie Google oder Facebook sogar helfen könnte. (apo, 17.10.2018)