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Peter Hörmanseder, Maschek

Für mich als Leser war das TV-Tagebuch immer ein privater Spielplatz der diensthabenden Redakteure. Persönliche Vorlieben füllten dieses Kasterl. Öd oder spannend, egal. Solange ein Mehrwert für die Leserschaft gefunden wurde. Und Mehrwert ist schnell gefunden. Cicero-Zitate, die zu Sportübertragungen passen. Kollektives Tatort-Schauen. Starmania versus Beatlemania. Unendlich sind die Kombinationsmöglichkeiten, um ein TV-Tagebuch zu begründen.
Nichts eignet sich besser als Rubriken wie diese, um mehr oder weniger gut versteckte geheime Informationen unters Volk zu bringen. Damit meine ich jetzt nicht Botschaften, die man erst erfährt, wenn man die Anfangsbuchstaben eines jeden Satzes aneinanderreiht. Keinem Lektorat würde das entgehen. Unmöglich. Retour zum Thema. Zurück zum TV-Tagebuch. Angenommen, sie entdecken im Jahr 1999 eine verschrobene Formation, bestehend aus drei Männern, die "irgendwas mit Medien" machen. Und deren Tempo widerspricht komplett dem Zeitgeist. Claus Philipp hatte einen Grund für ein TV-Tagebuch gefunden. "Hurra", dachte er, "Lang lebe Maschek" titelte er und hievte Maschek im Juli 1999 erstmals in eine Zeitung. "Lang lebe der STANDARD", riefen wir damals zurück. OMG würde man modern vermelden. Leider sagt ja heute niemand mehr, die Kleinen stehen im Geschäft, die Großen in der Zeitung.
Foto: Alexi Pelekanos


Philipp Hochmair, Schauspieler

"Jedermann" zum STANDARD: "Du bist mir wahrhaft ein guter Freund!"
Foto: Heribert CORN


Johanna Rachinger, Direktorin der Nationalbibliothek

650 Jahre Österreichische Nationalbibliothek, 100 Jahre Republik Österreich, 30 Jahre der STANDARD: 2018 gibt es viele Jubiläen und gute Gründe, diese zu feiern und publizistisch in Erinnerung zu rufen. Dass 2018 ein dunkler Jahrestag wie 80 Jahre "Anschluss" an Nazideutschland nicht vergessen wird, dafür sorgt auch der STANDARD. Er ist seit 30 Jahren ein Garant für kritische Berichterstattung, Meinungsvielfalt und redaktionelle Haltung. Alles Gute zum runden Geburtstag!
Foto: Karl Schöndorfer


Florian Gschwandtner, Runtastic-Gründer und Investor

Zum STANDARD-Leser wurde ich durch den Web-Auftritt. Das ist vermutlich das Beste, was die österreichische Medienlandschaft in Sachen Technologie zu bieten hat. Grandios gelungen ist außerdem die Umsetzung der Grasser-Berichterstattung, sowohl auf inhaltlicher als auch auf technischer Ebene. Und dann das Forum – dieses Forum bietet enormen Unterhaltungswert. Die User springen teilweise in kürzester Zeit von A nach Z, sind dabei mitunter richtig intellektuell, auch wenn es in Wahrheit um nichts geht. Das liebe ich. Kommt man selbst in einem Artikel vor, muss man halt in der Lage sein, über sich selbst zu schmunzeln – aber das passt schon so.
Foto: HERMANN WAKOLBINGER


Deborah Sengl, Künstlerin

Foto: Deborah Sengl