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Ursula Strauss, Schauspielerin

Ich lese den STANDARD jeden Tag. Mal genauer, mal weniger genau. Je nach Zeit. Manchmal überfliege ich nur die Überschriften, weil mir die Zeit fehlt. Dann speichere ich Artikel, die mich interessieren, und lese sie später. Früher hatte ich ein Abo, das war toll, weil ich gerne zu lesende Dinge in der Hand halte und mich jeden Tag über die Zeitung vor meiner Tür gefreut habe. Dann kam die Zeit des vielen Wegseins. Das Papier hat sich vor meiner Tür gestapelt, ich habe das Abo abbestellt. Das ist natürlich ein Jammer, auch und besonders wegen des Rätsels. Auch hier mag ich Papier. Zum Glück habe ich noch ein paar davon aus den Stapelzeiten aufgehoben. Herausgerissene Rätselseiten, die sich in der ganzen Wohnung verteilen und mir immer mal wieder in die Hände fallen. Und zu Weihnachten werden die Geschenke damit eingepackt.
APA/HERBERT NEUBAUER


Anton Zeilinger, Präsident der Akademie der Wissenschaften

Neugierig, kritisch und ideenreich – was in den Wissenschaften herausragende Forschung auszeichnet, dafür steht im Qualitätsjournalismus DER STANDARD. Dazu und zu 30 erfolgreichen Jahren gratuliere ich diesem für den demokratischen Diskurs in Österreich unverzichtbaren Medium herzlich.

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Foto: REUTERS/Leonhard Foeger


Marcel Hirscher, Skirennläufer

In Österreich gibt es – und dafür müssen wir sehr dankbar sein – ein breites Medienspektrum. Wenn man dieses Privileg nutzt und immer wieder unterschiedliche Medien konsumiert, ermöglicht das eine differenzierte Sicht der Dinge und dadurch eine objektive Meinungsbildung.
Der Sport ist zwar demokratiepolitisch unwesentlich und spielt irgendwo zwischen Infotainment und Entertainment, doch auch hier lege ich großen Wert darauf, verschiedene Sichtweisen zu lesen und mir anzuhören.
Daher dem STANDARD und der Sportredaktion, deren Protagonisten ich ja mehrheitlich kenne, alles Beste zum 30. Geburtstag und ein Wunsch: Bleibt weiterhin fair, unabhängig und ausgeglichen.
Foto: APA/HERBERT NEUBAUER


Mieze Medusa, Rapperin

In den frühen Tagen desSTANDARD waren sich die üblichen Stimmen einig. Sie sagten, was sie auch sagen, wenn ein neues Buchgeschäft aufmacht: "Wird sich nicht ausgehen. Ja, leider, eh voll wichtig. Ambitionierter Buchhandel und Qualitätsjournalismus sind total super, aber das will niemand lesen, oder lesen vielleicht schon, aber dafür zahlen will halt niemand." Jetzt feiert der STANDARD die ersten 30 Jahre, und auch von den gegründeten Buchgeschäften gibt es noch erfreulich viele. Ich erinnere mich aber an etwas anderes. In meiner Schulzeit war es ein Distinktionsmerkmal, wenn man mit rosa Zeitung unterm Arm durch die Gänge der höheren Bildung flanierte. "Sieh mich an", hieß das, "ich bin weltoffen und wissbegierig. Wahrscheinlich habe ich einen abgegriffenen Lyrikband im Schulranzen, den würde ich voll gern mit dir diskutieren." Jetzt, wo sich vieles zurückentwickelt, wo eine Verengung der Standpunkte zu einer eindimensionalen Weltsicht stattfindet, wie sie damals schon ein Blödsinn war, brauchen wir Qualitätsjournalismus und guten Buchhandel mehr denn je.


Foto: Heribert CORN



Ruth Wodak, Sprachwissenschafterin

DER STANDARD ist ein wesentlicher Bestandteil österreichischer medialer Öffentlichkeit geworden:
Berichte, Kommentare und Reportagen wie auch Schwerpunktthemen sind hervorragend recherchiert, gut argumentiert, vielseitig und widersprechen den simplen, simplistischen und leider oft auch falschen Nachrichten (Fake-News) anderer Zeitungen (online und offline). Was Wissenschaft und Kultur betrifft, kann ich mich darauf verlassen, nationale und internationale komplexe Phänomene – aus vielen Perspektiven argumentiert – vorzufinden. Zentral ist jedoch, dass der STANDARD konstitutive Elemente einer liberalen Demokratie – freie Meinungs-äußerung und Pressefreiheit – in den Vordergrund stellt, gegen Diskriminierung und für die Einhaltung der Menschenrechte eintritt; all dies ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich.
Ich wünsche alles Gute zum Geburtstag – bitte weiter so!
Foto: Heribert CORN


Helga Nowotny Ehemalige Präsidentin des Europäischen Forschungsrats

Die Forschungsbeilage des STANDARD ist eine Oase in der wissenschaftlichen Wüste der Printmedien. Die Nachrichten sind eine gute Mischung aus alt und neu: Einiges wurde bereits in Nature und Science publiziert; anderes stellt die jüngsten Arbeiten aus der heimischen Scientific Community vor. Dazu kommen gut recherchierte Artikel mit tiefergehenden Analysen und anregende Interviews. Gelegentlich sollte zusätzlich für Analysen zur europäischen und österreichischen FTI-Politik Platz sein. Auf wissenschaftliches Fingerfood wird dankenswerterweise verzichtet und stattdessen ein weites Spektrum von wissenschaftlichem Interesse balanciert und gut verständlich aufbereitet.
Ich gratuliere herzlich zum 30er – macht weiter so!
Foto: Regine Hendrich