Die Cobra, das Landeskriminalamt und Polizeihundeführer durchsuchten das Wohnhaus nach dem Täter – bisher ohne Erfolg.

Foto: APA/Neumayr

Zell am See – Nach dem gewaltsamen Tod der 20-Jährigen am Samstagabend hat die Polizei am Montag eine mögliche Beschreibung des Täters veröffentlicht. Die junge Frau war gegen 21.30 Uhr im Eingangsbereich ihrer Wohnung von einem Unbekannten erschossen worden. Die Einheimische starb noch im Stiegenhaus.

Auch wenn es für das Schussattentat selbst keine Augenzeugen gab, dürfte der Verdächtige beim Verlassen des Hauses beobachtet worden sein. Der Mann soll schlank und etwa 1,70 Meter groß sein. Er war dunkel gekleidet und hatte eine Kapuze über den Kopf gezogen.

Die Obduktion des Opfers hat am Montag zudem ergeben, dass die junge Frau innerlich verblutet ist. Weitere Details – etwa von wie vielen Projektilen die Frau getroffen wurde – gab die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt. Im Zeller See tauchten heute Mitglieder des Einsatzkommandos Cobra nach der Tatwaffe. Bis dato konnte die Schusswaffe aber nicht gefunden werden.


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Täter weiter flüchtig

Der Täter ist noch immer auf der Flucht. "Eine konkrete Stoßrichtung gibt es nicht, wir ermitteln in alle Richtungen", sagte Polizeisprecherin Verena Rainer am Montagvormittag zur APA. Naturgemäß konzentriere man sich derzeit auf das Umfeld der Getöteten. Zugleich wird die Suche nach der Schusswaffe fortgesetzt. Am Sonntag wurden dazu kurzzeitig die nahe dem Tatort verlaufenden Bahngleise gesperrt. Sollte der Schütze die Waffe nicht noch bei sich haben, könnte er sie auch im nahen Zeller See entsorgt haben.

Die Polizei wird am Montag auch die Daten des Mobiltelefons des Opfers weiter analysieren. Das Ergebnis der Obduktion der Leiche stand noch aus. Die Nachbarn hatten am Samstagabend Hilfeschreie gehört und die 20-Jährige blutüberströmt im Stiegenhaus gefunden. Eine Suche nach dem Täter in dem Mehrparteienhaus durch das Einsatzkommando Cobra verlief negativ.

Gerüchte über Verbindungen zum Drogenmilieu

Unterdessen spekulierten Medien über das Tatmotiv. So sollte das Opfer im November in einem Drogenprozess aussagen, berichtete die "Kronen Zeitung" am Montag. Die Verkäuferin habe selbst eine Vergangenheit im Drogenmilieu gehabt, allerdings ihre Strafe abgesessen und sei von den Drogen geläutert gewesen. Ein verdächtiger Ex-Freund der jungen Frau sei am Sonntag zur Polizei gekommen, um eine Aussage zu machen und ein Alibi zu präsentieren: "Ich bin das nicht gewesen", soll er gegenüber der Zeitung "Österreich" beteuert haben.

Für diese Informationen gab es am Montag allerdings weder eine Bestätigung von der Polizei noch von der Justiz. Auch dass die Ermittler nach einem verdächtigen Mann – einem gebürtigen Türken, der in Drogengeschäfte verwickelt gewesen sein soll – fahndet, wurde nicht kommentiert. (red, APA, 21.10.2018)