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Oppo trickst für bessere Benchmarkergebnisse.

Foto: EDGAR SU / REUTERS

Nachdem in den vergangenen Jahren Benchmark-Schummeleien bei Smartphones immer seltener geworden sind, scheinen diese gerade eine Renaissance zu erleben. Im Bestreben die eigenen Smartphones in möglichst positivem Licht erscheinen zu lassen, greift so mancher Hersteller zu mehr als zweifelhaften Methoden. Nach Huawei wird nun ein weiteres Unternehmen bei solchen Tricksereien erwischt.

Vergleiche

Der chinesische Hardwarehersteller Oppo nimmt gezielte Manipulationen vor, um seine Smartphones bei Benchmarks besser dastehen zu lassen. Dies geht aus einer ausführlichen Analyse von Tech2 hervor. So kommt das Oppo Find X in einem Testlauf bei 3D Mark (Slingshot Extreme ES 3.1) auf – sehr gute – 4.576 Punkte. Installiert man aber eine lediglich im Namen geänderte Version von 3D Mark manuell, sinkt dieser Wert auf 3.344 Punkte. Das Gerät erhält also im Test einen um 37 Prozent besseren Wert als normal wäre.

Dafür ist Oppo offenbar auch bereit die Langlebigkeit der eigenen Geräte aufs Spiel zu setzen. Erreicht wird dieser Speed-Boost nämlich, indem die thermische Begrenzung des Prozessors erhöht wird. Und zwar in diesem Fall sehr weit: Laut der Untersuchung erreicht die CPU des Find X eine Temperatur von bis zu 76 Grad, am Akku sind es noch immer rund 60 Grad.

Verbannung

Bei UL Benchmarks, die unter anderem für 3DMark verantwortlich zeichnen, reagiert man auf diesen Bericht recht unmissverständlich: Sowohl das Oppo Find X als auch das F7 wurden komplett aus der Datenbank gelöscht.

Erst vor wenigen Wochen war Huawei bei ähnlichen Schummeleien erwischt worden. In einzelnen Tests hatte man mit solchen Tricks sogar eine Verdopplung der Ergebnisse erzielt. Die Motivation dürfte dabei bei beiden Hersteller die gleiche sein: Die genutzten Prozessoren können gerade bei der Grafikperformance nicht mit den aktuellen Topchips von Qualcomm mithalten. (apo, 22.10.2018)