Wien/Washington – Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), zu der auch die USA gehören, hat kurz nach einem medienkritischen Tweet von US-Präsident Donald Trump die zunehmenden Attacken gegen die Medien in den Vereinigten Staaten verurteilt.

"Ich rufe alle Politiker dringend dazu auf, die Medien in diesen schwierigen Zeiten bestens zu unterstützen, diese Vorfälle streng zu verurteilen und die Medien als einen unverzichtbaren und lebendigen Eckpfeiler der Demokratie zu verteidigen", sagte der OSZE-Beauftragte für die Freiheit der Medien, Harlem Desir am Donnerstag. Er reagierte damit auf den Fund von Rohrbomben-Päckchen, die an Politiker und Sympathisanten der Demokraten adressiert waren. Eines dieser Päckchen wurde im Briefzentrum des US-Senders CNN entdeckt. "Ich bin empört über diesen Versuch einer Attacke auf die Medien in den USA." Der Vorfall verdeutliche den alarmierenden Trend mit immer mehr Drohungen und Angriffen gegen die Medien.

Trump gab Medien Mitschuld an Bombendrohung

Trump hatte den Medien am Donnerstag eine Mitschuld an dem Vorfall gegeben. Sie vergifteten die Stimmung im Land, schrieb Trump auf Twitter. "Ein sehr großer Teil des Ärgers, den wir heute in unserer Gesellschaft feststellen, wird verursacht durch die absichtlich falsche und ungenaue Berichterstattung in den Mainstream-Medien, die ich als Fake News bezeichne." Die betreffenden Medien müssten schnell ihren Ansatz ändern.

In den vergangenen Tagen waren an mehrere prominente Trump-Kritiker Päckchen verschickt worden, die nach Einschätzung des FBI vermutlich Rohrbomben enthielten. Unter den Adressaten waren der frühere US-Präsident Barack Obama, die frühere Außenministerin Hillary Clinton sowie der Trump-kritische Schauspieler Robert De Niro. (APA, dpa, 25.10.2018)