Elf Menschen starben beim Anschlag auf eine Synagoge in Pittsburgh

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Washington – Nach dem tödlichen Synagogen-Anschlag in Pittsburgh sowie den Briefbomben in den USA wird Präsident Donald Trump vorgeworfen, für das vergiftete politische Klima im Land mitverantwortlich zu sein. Vertreter der jüdischen Gemeinde in Pittsburgh beschuldigten Trump, die "wachsende weiße nationalistische Bewegung ermutigt" zu haben. Er selbst wetterte rund um die Berufung des Kandidaten Brett Kavanaugh an das Oberste US-Gericht gegen George Soros und bezeichnete Demonstranten als "bezahlte Profis"." Schaut euch all die professionell gemachten identischen Schilder an", schrieb Trump auf Twitter. Diese seien "von Soros bezahlt".

Der Anschlag in Pittsburgh, bei dem elf Menschen ums Leben kamen, löste auch eine Welle von Antisemitismus in sozialen Netzwerken aus. Eine Suche auf Instragram nach dem Wort "Juden" habe am Montag rund 11.700 Beiträge mit dem Hashtag #jewsdid911 ergeben, rechnet die "New York Times" vor. Dieser Hashtag suggeriert, dass Juden die Terroranschläge vom 11. September inszeniert hätten. Auch Hashtags mit der Zahl 88 ("Heil Hitler") seien vermehrt verwendet worden.

#ShowUpForShabbat

Das Internationale Auschwitz Komitee hat unterdessen zur Solidarität mit Juden aufgerufen. "Weil sich die Hass-Strategen des Antisemitismus über Kontinente hinweg gegenseitig anstacheln, rufen Auschwitz-Überlebende dazu auf, über Kontinente hinweg zusammenzustehen", erklärte der Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Montag bei einem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers in Polen.

Er rief Kirchen, Politik, Gewerkschaften und Bürger dazu auf, sich an der Kampagne des American Jewish Committee (AJC) zu beteiligen und Synagogen zu besuchen. Damit solle gezeigt werden, "dass die übergroße Mehrheit der Menschen bereit ist, aus dem Schatten der Gleichgültigkeit herauszutreten". Die Kampagne des AJC läuft unter dem Hashtag #ShowUpForShabbat. (red, APA, 30.10.2018)