Mancherorts rollt nun wieder der Abbruchbagger an.

Foto: Standard

Eine Entscheidung zur Karolinengasse im vierten Bezirk steht noch aus.

Foto: Standard

In Wien-Meidling frisst sich schon um sieben Uhr morgens ein Abbruchbagger in ein Gebäude, während ein paar Meter weiter ein Arbeiter an der Straße mit einem Wasserschlauch in der Hand gegen den Staub ankämpft. Hier darf seit einigen Tagen weiter abgerissen werden. Das hat das Wiener Verwaltungsgericht entschieden.

Zur Erinnerung: In den Wiener Gründerzeitvierteln brach im Frühsommer ein regelrechter Abrissboom aus, nachdem bekannt geworden war, dass eine angekündigte Änderung der Wiener Bauordnung vorgezogen werden soll: Der Abbruch von Häusern, die vor 1945 errichtet wurden, braucht seit Anfang Juli eine Bewilligung der MA 19.

Mit Anfang Juli wurden auch bereits begonnene – und vormals legale – Abbrüche gestoppt. Die Hauseigentümer legten daraufhin Beschwerde beim Verwaltungsgericht ein. Laut Baupolizei (MA 37) wurden vor kurzem erste Entscheidungen gefällt. Dabei, so berichtet Gerhard Cech, Leiter der Baupolizei, biete sich ein uneinheitliches Bild: "Manche Baueinstellungen wurden aufgehoben, manche bestätigt."

Gasthaus Sperl bleibt vorerst Ruine

Einige Entscheidungen stehen laut Cech noch aus: Zur Karolinengasse 13 im 4. Bezirk etwa. Dort steht seit Juli nur noch die Ruine des Gebäudes des früheren Gasthauses Sperl. Auch zum Haus in der Radetzkystraße 24–26, bei dem, wie berichtet, mit Abbrucharbeiten am Dach begonnen worden war, während dieses noch bewohnt wurde, gebe es noch keine Entscheidung.

Wo die Baueinstellung bestätigt wurde, werden Beschwerdeführer nun zum Verwaltungsgerichtshof gehen. Wo der Baustopp aufgehoben wurde, wird mittlerweile vielerorts bereits weiter abgerissen. Abbruchunternehmer bestätigen auf STANDARD-Anfrage, dass einige Abbrüche in Arbeit sind und nun möglichst rasch durchgeführt werden sollen. (Franziska Zoidl, 31.10.2018)