Familien, die zwischen 2019 und 2021 ein drittes Kind bekommen, sollen dafür Ackerland erhalten.

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Rom – Zur Ankurbelung der Geburtenrate will Italiens populistische Regierung kinderreiche Familien mit Ackerland belohnen. Der Staat plant laut Berichten vom Mittwoch, landwirtschaftliche Flächen für eine Dauer von 20 Jahren an Familien abzutreten, die zwischen 2019 und 2021 ein drittes Kind bekommen. Die von der fremdenfeindlichen Lega ausgearbeitete Maßnahme sei im Budgetentwurf für 2019 enthalten.

"Es heißt, dass die Italiener zu wenige Kinder haben und dass etwas getan werden muss, um den Trend umzukehren", sagte Landwirtschaftsminister Gian Marco Centinaio vor Journalisten. Sein Ministerium wolle etwas beitragen, vor allem in ländlichen Gebieten, "wo die Leute noch Kinder haben".

Der erzkatholische Familienminister Lorenzo Fontana unterstützt den Vorstoß. Landwirtschaftliche Fläche soll es seinen Angaben zufolge allerdings nur für verheiratete Paare geben, die seit mindestens zehn Jahren in Italien leben.

Niedrigste Geburtenrate Europas

Italien hat die niedrigste Geburtenrate in ganz Europa. Im vergangenen Jahr wurden 464.000 Kinder geboren – so wenige wie nie zuvor.

Nach Angaben der landwirtschaftlichen Vereinigung Coldiretti besitzt der italienische Staat eine halbe Million Hektar landwirtschaftliche Fläche im Wert von knapp zehn Milliarden Euro. Der Zeitung "Corriere della Sera" zufolge ist das meiste Land aber wertlos, da der Staat die besten Flächen bereits verkauft hat. (APA, 31.10.2018)