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VW e-GOLF

Marktführer heuer ist der e-Golf von VW mit bisher 1170 neu zugelassenen Fahrzeugen von Jänner bis inklusive September. Motor 100 kW (136 PS), Batteriekapazität 35,8 kWh. Realistische Reichweite 200 km aufwärts. Wartezeit derzeit zwei Monate. (Alle Normreichweiten sind hier der Vergleichbarkeit halber noch in NEFZ angegeben.)

  • Preis: ab 39.390 €
  • Normreichweite: 300 km
Foto: Reuters/Bensch

RENAULT ZOE

Platz zwei für den Zoe mit 856 Stück. Drei Motoren: 65 kW (88 PS), 68 kW (92 PS), 80 kW (108 PS), Batteriekapazität 41 kWh. Besonderheit: Es gibt auch die Möglichkeit, die Batterie nur zu mieten (69-119 € monatlich), entsprechend vergünstigt sich der Fahrzeugpreis. Realistische Reichweite rund 200 bis 300 km. Wartezeit 2 bis 3 Monate.

  • Preis: 24.990-37.690 €
  • Normreichweite: 300-400 km
Foto: Gluschitsch

BMW i3

Für den i3 haben sich heuer bisher 649 Käufer entschieden. Es gibt zwei Motoren. i3: 125 kW (170 PS), i3s: 135 kW (184 PS), Batteriekapazität 33,2 kWh. Besonderheit: Den i3 gibt es auch mit Range-Extender (Verbrennungsmotor zur Reichweitensteigerung). Realistische Reichweite 150-200 km. Wartezeit momentan 6 Wochen.

  • Preis: 38.850-42.500 €
  • Normreichweite: 280-300 km
Foto: Gluschitsch

NISSAN LEAF

Mit 613 Stück liegt der Leaf nur knapp hinter dem i3. Motor 110 kW (150 PS), Batteriekapazität 40 kWh. Weltweit ist der Leaf das meistverkaufte E-Mobil, in Kalifornien genießt es geradezu Kultcharakter. Seit heuer ist die bereits zweite Generation erhältlich. Realistische Reichweite rund 250 km. Wartezeit momentan 3 bis 6 Monate.

  • Preis: 35.600-39.850 €
  • Normreichweite: 350 km
Foto: Gluschitsch

HYUNDAI IONIQ

Kommt auf 390 Stück. Motor 88 kW (120 PS), Batteriekapazität 28 kWh. Realistische Reichweite 150 bis 200 km. Keine Wartezeit. Den Ioniq gibt' s auch als Hybrid und Plug-in-Hybrid. Auf den Plätzen folgen übrigens Tesla Model S (229) und Model X (153). Und Hyundais neuester E-Star, der Kona Elektro, verkaufte sich bereits 66 Mal.

  • Preis: 35.490-36.990 €
  • Normreichweite: 280 km
Foto: Gluschitsch

Die Elektromobilität, politisch und medial vehement als unterstelltermaßen ökologisch sauberste Lösung eingefordert, kommt in die Gänge. In kürzester Zeit erscheint ein gutes Dutzend Neuzugänge, bei denen auch ein bisheriges Hauptmanko beseitigt sein wird: mangelnde Reichweite.

Fatih Aydogdu

Zunächst zur Definition. Elektrifizierung des Antriebs – inzwischen betreibt das jeder renommierte Hersteller – beinhaltet vieles: Hybrid, Plug-in-Hybrid (mit am Stecker aufladbarer Batterie), 48-Volt-Bordnetz (rekuperiert viel effizienter Bremsenergie). Ist hingegen von Elektromobilität die Rede, so versteht man darunter einen oder zwei (in Zukunft bis zu vier, für jedes Rad einen) Elektromotor(en) sowie eine Batterie als Energiespeicher, wobei das Stromnetz zur Tankstelle wird.

Wasserstoff statt Batterie

Eine andere Form der Elektromobilität wäre Wasserstoff-Brennstoffzelle. Statt der Batterie kommt als Energieträger Wasserstoff zum Einsatz, die Brennstoffzelle wandelt diesen in elektrische Energie, die wiederum den E-Motor antreibt. Der Technologie werden enorme Zukunftsperspektiven eingeräumt, speziell im Langstrecken- und Nutzfahrzeugbereich. Vorteil: weniger Abhängigkeit von Ostasien (Batteriehersteller) und Rohstofflieferanten. Nachteil: Tankinfrastruktur.

Über das Thema Laden und die Auswirkungen auf die Stromversorgung (wie hoch ist etwa der zusätzliche Energiebedarf) ein andermal, aber Stichwort Schnellladung: Momentan entsteht in Europa die Ionity-Infrastruktur (Kooperation von BMW, Daimler, Ford, VW-Konzern) mit bis zu 350 kW Ladeleistung, 400 Stationen sollen bis 2020 fertiggestellt sein.

Strategischer Partner bei uns ist die OMV, die ersten zwei Standorte sind die Autobahntankstellen in Mondsee (Salzburg) und Eisentratten (Kärnten). Dass Strom (vermutlich) nicht knapper, aber (sicher) teurer wird, ist eine Milchmädchenrechnung: Einkünfte, die dem Fiskus bei verbrennungsmotorischen Pkw entgehen, wird er beim Strom kompensieren.

Die Batterien in Elektroautos funktionieren heute praktisch ausschließlich auf Lithium-Ionen-Basis. Festkörperbatterien zeichnen sich als nächster Schritt ab, Zeithorizont: nicht vor 2025. Generell gilt die Regel, dass sich die Energiedichte der Batterien etwa alle fünf Jahre verdoppelt.

Reichweite und Kosten

Damit lassen sich jetzt erstmals für den Durchschnittskunden akzeptable Reichweiten erzielen, die Rede ist von real 300 bis 600 Kilometern. Auch kann man sich in E-Autos schon für Batterien mit unterschiedlicher Kapazität entscheiden, das ist ja nicht zuletzt eine Preisfrage. Wie sehr indes die Reichweite die Kaufentscheidung beeinflusst – außer es geht nur um Stadtverkehr, dann reicht auch ein E-Smart mit 150 km -, zeigt der Umstand, dass etwa e-Golf und BMW i3 seit Umstellung auf größere Batterien einen regelrechten Nachfrageschub verzeichnen.

Aktuell halten batterieelektrische Fahrzeuge 0,4 Prozent am heimischen Gesamtkraftfahrzeugbestand: 19.011 Stück. Bei den Pkw-Neuzulassungen ergibt sich laut Gerda Fischer von der Statistik Austria heuer von Jänner bis inklusive September ein Marktanteil von 1,6 Prozent – 4484 von 275.758 neu zugelassenen Pkw fahren rein elektrisch. Ein Plus von 9,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 und weit vor den Plug-in-Hybriden (1639).

Nächste Generation

Von den momentan erhältlichen E-Mobilen mit realen Reichweiten von 200, 250 km aufwärts zu nennen (alles darunter ist bald Geschichte) sind Nissan Leaf, Renault Zoe, BMW i3, VW e-Golf, Hyundai Ioniq Elektro und natürlich Tesla Model S und Model X; das Model 3 gibt's in unseren Breiten hingegen immer noch nicht.

Den Schritt zur nächsten Generation an E-Mobilen markiert der bereits erhältliche Hyundai Kona Elektro mit real weit über 300 km Aktionsradius sowie das Anfang 2019 folgende Schwestermodell Kia e-Niro. Ähnliches gilt für Jaguar I-Pace, Audi e-tron (Anfang 2019), Mercedes EQC (Sommer 2019), BMW iX3, VW I.D. Crozz und Skoda Vision E (diese drei ab 2020), für sie alle gilt: Die E-SUVs kommen, und manche sind ja, wie gesagt, schon verfügbar – theoretisch. Denn, Nachteil: Erst werden die großen Märkte bedient, dann kleine wie Österreich. E-Auto-Fans dürfen sich auf lange Wartezeiten einrichten. Noch wen vergessen? Ach ja, Porsche Taycan. Das Sportcoupé unter den Elektrikern kommt auch nächstes Jahr.

Wie sieht es aber mit erschwinglicher, kompakter Ware aus? Noch für 2019 angekündigt sind die Stadtflitzer von Honda (Urban EV) und PSA (DS 3 Crossback), ein Jahr später legt mit dem VW I.D. der Golf der Elektroära los. Dann ist die E-Mobilität endgültig in der Massenverbreitung angekommen. (Andreas Stockinger, 5.11.2018)