Wien – Österreich will die neue EU-Richtlinie für audiovisuelle Mediendienste (AVMD) rasch umsetzen. Das kündigte Medienminister Gernot Blümel (ÖVP) hat am Dienstag in einer Aussendung an. Die Direktive sei "richtungsweisend" für die Wettbewerbsgleichheit und nehme nun "auch Video-on-Demand-Anbieter und Videosharing-Plattformen in Pflicht und Verantwortung".

"Durch diese Richtlinie kommen wir einem wettbewerbsrechtlichen Rahmen näher, mit dem sich das asymmetrische Wettbewerbsumfeld verbessern wird", erklärte Blümel. "Videosharing-Plattformen unterliegen zum ersten Mal auch Regeln, die sicherstellen, dass Zuschauerinnen und Zuschauer sowie insbesondere Minderjährige besser vor gewalttätigen oder schädlichen Inhalten oder Hassreden geschützt werden."

Darüber hinaus ziele die neue Richtlinie auf eine Erhöhung der "kulturellen Vielfalt" ab und beabsichtige eine Förderung europäischer Inhalte, "indem eine Quote von mindestens 30 Prozent europäischer Inhalte von allen audiovisuellen Mediendiensten erfüllt werden muss", hob der Minister hervor.

Zuletzt sei die AVMD-Richtlinie 2010 geändert worden, seitdem habe sich der Markt"erheblich und rasch weiterentwickelt". Daher sei Österreich "an einer raschen Umsetzung" gelegen. Außerdem arbeite man "derzeit intensiv an der Finalisierung der Urheberrechtsrichtlinie auf europäischer Ebene". (APA, 6.11.2018)