Wien – Der ORF widmet sich in einer aktuellen "Public-Value-Studie" der Rolle von Öffentlich-rechtlichen für die aktuellen mediendemokratischen Herausforderungen. "Der Auftrag: Demokratie" versammelt Beiträge zahlreicher Experten und wurde am Dienstagabend in Wien präsentiert.

Einige der Autoren diskutierten anlässlich der Präsentation zum Thema. Bernd Holznagel (Universität Münster) etwa sah dabei die Demokratie nicht in Gefahr, aber gefordert, berichtete der ORF am Mittwoch in einer Aussendung. "Je mehr funktionierende Medien es gibt, desto weniger Platz haben antidemokratische Strömungen", erklärte Holznagel, und öffentlich-rechtlichen Medien käme hier eine besondere Verantwortung zu. Günther Ogris (SORA) hob das Vertrauen in die Mediengattungen Radio und Fernsehen – im Vergleich zu sozialen Medien hervor. Das Vertrauen in Medien sei dort am Stärksten, wo Öffentlich-Rechtliche eine große Reichweite haben.

Positive Zukunftsentwürfe fehlen

Die Autorin Nana Walzer sah Demokratie und Frieden nicht als Selbstverständlichkeit. Es fehle an positiven Zukunftsentwürfen, das sei mit ein Grund für ein Klima der Verunsicherung. Laura Wiesböck, Soziologin und Autorin, führte die zentrale Bedeutung von Medienkompetenz ins Treffen. Diese sollte schon in der Schule "als Grundausbildung von Bürgerinnen und Bürgern" etabliert werden.

Die Studie "Der Auftrag: Demokratie" wurde in Kooperation mit der "European Broadcasting Union" und dem Bayerischen Rundfunk erstellt und ist online auf zukunft.ORF.at abrufbar. Der ORF geht überdies in die Hochschulen: Die Veranstaltungsreihe "ORF-Public-Value-Lecture" startete am 5. November als Vorlesung auf der Publizistik an der Uni Wien, am 10. Dezember macht man an der Fachhochschule Wien Station und 16. Jänner 2019 wieder an der Universität Wien. (APA, 7.11.2018)