stunlock studios
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DER STANDARD

Als Battlerite 2017 erstmals im Early Access erschien, löste das regelrecht einen Hype aus. Viele Tester lobten das Spiel, weil es erstmals dem Begriff "Multiplayer Online Battle Arena (MOBA)" wirklich gerecht wurde. Anstatt einer großen Karte mit zahlreichen Zielvorgaben lag der Fokus auf einer kleinen Arena, in der Zweier- oder Dreierteams gegeneinander antreten. Als Spielcharaktere fungieren sogenannte Champions, die alle einzigartige Fähigkeiten und einen eigenen Spielstil besitzen.

Trotz der ursprünglichen Beliebtheit konnte sich das Spiel nicht so etablieren wie die Branchenriesen League of Legends oder Dota 2, hat aber weiterhin eine treue, wenngleich kleine Spielerschaft. Nun hat das schwedische Entwicklerstudio Stunlock Studios eine neue Möglichkeit gesucht, die Marke fortzuführen – und sie bei dem mittlerweile gefühlt omnipräsenten "Battle Royale"-Genre gefunden. Battlerite Royale (PC, 19,99 Euro) schickt 30 Spieler, entweder einzeln oder als Team, auf eine Insel, wo sie sich gegenseitig bekämpfen müssen, bis ein Sieger(team) übrigbleibt.

Was ist gelungen?

Battlerite Royale schafft mit der Fusion von "MOBA" und "Battle Royale" in vielerlei Hinsicht das Beste aus beiden Welten. Einerseits ist der Nervenkitzel, wie man ihn aus Fortnite kennt, gegeben, wenn man plötzlich einen Gegner hinter einer Wand entdeckt und ein Kampf ausbricht.

Gleichzeitig sind die Gefechte aufgrund der gut entworfenen Charaktere wie schon beim Vorgänger höchst unterhaltsam und fordernd. Siege fühlen sich enorm lohnenswert an, was durch die dadurch erlangten Gegenstände des getöteten Feindes noch einmal bestärkt wird.

Bei Verlusten hat man in den allermeisten Fällen das Gefühl, selbst daran schuld zu sein, was wiederum dazu motiviert, sich zu verbessern. Das gilt vor allem dann, wenn man das Game zu zweit spielt, da vor allem dann die unterschiedlichen Synergien verschiedener Charakterkombinationen glänzen.

Was ist weniger gelungen?

Wer ein Spiel aus der Kategorie "Battle Royale" kennt, kennt sie alle. Battlerite Royale macht nicht allzu viel, um das Spielprinzip abseits der Spielmechanik selbst ein wenig aufzufrischen. Wie schon bei Fortnite, Playerunknown's Battlegrounds und Konsorten suchen (oder erkämpfen) Spieler mächtige Gegenstände, laufen vom tödlichen Nebel weg oder werden in Scharmützel verstrickt.

Neu ist neben dem Spielstil der Helden lediglich die isometrische Perspektive, die man aus MOBAs kennt. Dazu kommt, dass das Balancing bei einigen Charakteren schwächelt. Hier wird offensichtlich, dass viele der Champions eigentlich aus einem Game mit anderem Spielprinzip stammen. Stunlock Studios hat die Fähigkeiten der Charaktere zwar teilweise radikal angepasst, jedoch fehlt hier noch ein bisschen Arbeit. Das ist allerdings wenig überraschend, da sich das Spiel noch im Early Access befindet.

Fazit

Battlerite Royales Fokus auf genreübliche Features ist nicht unbedingt etwas Schlechtes: Das Spiel kombiniert bekannte Aspekte zweier unterschiedlicher (und teils ausgelutschter) Kategorien auf gelungene Weise, um ein einzigartiges Spiel zu kreieren, welches seinesgleichen sucht.

Wie schon bei Battlerite faszinieren die Kämpfe mit enormem Tempo. Die Iso-Perspektive erlaubt es, den Überblick zu behalten und sich, vor allem in Zweierteams, auf taktische Aspekte zu konzentrieren. Die große Auswahl an Charakteren mit durchdachtem Skillset sorgt dafür, dass Battlerite Royale selbst nach vielen Stunden immer noch frisch bleibt – und enormen Spaß macht. Da sich das Spielgefühl radikal von Battlerite unterscheidet und hier offensichtlich viel Liebe und Arbeit hineingesteckt wurde, ist auch zu verschmerzen, dass es als eigenes Game und nicht als Modus für das Originalspiel erschienen ist. (Muzayen Al-Youssef, 10.11.2018)