Wien/Zagreb – Nach neuerlicher Kritik von Slowenien und Ungarn an Österreichs Grenzkontrollen hat das Innenministerium am Donnerstag die Verlängerung der Maßnahme verteidigt. Das Ressort von Herbert Kickl (FPÖ) wies darauf hin, dass die Flüchtlingssituation an der Grenze zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien "weiter angespannt, aber unter Kontrolle" sei. Die Lage werde derzeit besonders beobachtet.

Zugleich warnte das Ministerium vor einer möglichen "Sogwirkung" und einer "Bewegung auch Richtung Österreich", sollte es Migranten gelingen, die Grenze zu überwinden. Das zeige, "wie wichtig die neuerliche Verlängerung von Grenzkontrollen zu Slowenien und Ungarn ist".

Kritik aus Slowenien

Sloweniens Außenminister Miro Cerar hatte bei seinem Wien-Besuch am Mittwoch Kritik an Österreichs Grenzkontrollen geübt. Ungarns Außenminister Peter Szijjarto hatte sich unterdessen bei einem Besuch in Eisenstadt gegen eine Begrenzung der Grenzübergänge für den Autoverkehr ausgesprochen.

Situation laut UNHCR "ruhig"

Nach Einschätzung des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) ist die Situation in Bosnien-Herzegowina "im Großen und Ganzen ruhig". Demnach befinden sich bis zu 6.000 Migranten und Flüchtlinge im Land. An dem Grenzübergang Velika Kladuša-Maljevac, an dem es vor zwei Wochen zu Zusammenstößen zwischen Asylsuchenden und der Polizei gekommen war, gebe es keine Ansammlungen von Menschen mehr, hieß es am Dienstag. (APA, 8.11.2018)