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Rio de Janeiro – Bei einem Erdrutsch in einem Vorort von Rio de Janeiro sind laut Medienberichten mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Sonntagfrüh (Ortszeit) seien vier weitere Leichen gefunden worden, berichtete die Zeitung "O Globo" online. Elf Menschen wurden demnach verletzt, weitere Opfer werden nicht befürchtet. Unter den Toten seien auch Kinder, hieß es.

Das Unglück ereignete sich am Samstag in den Morgenstunden in einem Armenviertel am Hang eines Berges in der Gemeinde Niteroi im brasilianischen Bundesstaat Rio. Zehn Gebäude seien zerstört worden, darunter neun Wohnhäuser und eine Pizzeria.

Kein Sirenenalarm

Nach Angaben des örtlichen Katastrophenschutzes galt in der Region erhöhte Alarmbereitschaft wegen starker Niederschläge in den vergangenen Tagen. Die Mehrheit der Häuser in der Favela kann Erdrutschen und Schlammlawinen nicht standhalten. In einem Interview mit einem lokalen Fernsehsender sagte der für den Zivilschutz in dem Ort zuständige Roberto Robadey, es habe keinen Sirenenalarm gegeben.

Der im Oktober zum Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro gewählte Wilson Witzel sprach den Angehörigen der Opfer seine Solidarität aus. Ein Vertreter der Bewohner sagte "O Globo", 2016 habe es in dem Ort schon einmal einen Erdrutsch gegeben, der sieben Wohnhäuser und ein Restaurant unter sich begraben habe. Die Betroffenen hätten zunächst eine staatliche Hilfe bekommen, die später jedoch ausgesetzt worden sei. Deshalb hätten sie sich erneut in dem Bereich angesiedelt. 2010 gab es in einer nahe gelegenen Favela bei einem Erdrutsch nach einem Sturm 46 Tote. (APA, 11.11.2018)