Mit 218.870 Punkten hält der Australier Jon Tannahill den Rekord in "Space Invaders".

Foto: Space Invaders

"Space Invaders" wurde 1978 veröffentlicht und prägte eine ganze Videospiele-Generation. Bei dem Spiel geht es darum, Wellen an Aliens mit einem Raumschiff zu zerschießen. Während sich Jugendliche in den 80ern und 90ern die Zähne an dem Game ausbissen, hat "Space Invaders" nie wirklich eine kompetitive Szene angezogen. Das Spiel sei zu zermürbend, so der Tenor. Deswegen konnte Richie Knucklez aus New Jersey auch ungewöhnlich lange, neun Jahre, den Rekord halten – bis Jon Tannahill aus Brisbane 2018 daherkam.

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Vater forderte Sohn zu Duell heraus

Der Australier wurde 17 Jahre nach Release des Spiels geboren. Erst 2006 kam er mit dem Game in Berührung, als er mit seinem Vater auf eine Essensbestellung wartete. Dieser kannte das Spiel noch aus seiner Jugend und vernichtete seinen Sohn bei der kurzen Auseinandersetzung. Erst neun Jahre später setzte sich Tannahill dann vermehrt mit dem Game auseinander, da in Brisbane ein Lokal mit Arcade-Automaten aufmachte.

Mit viel Disziplin und Training

Tannahill fing in weiterer Folge an, das Spiel stundenlang zu spielen – und wurde dabei immer besser. Seine jahrelange Erfahrung im Rudersport in seiner Jugend half dabei massiv. "Es geht vorrangig um Disziplin, viel Training und darum, Schmerzen auszustehen. Es ist zermürbend", erklärt der Australier seinen Einstieg ins kompetitive Gaming. Er ging dabei systematisch vor, um den Weltrekord zu erreichen – vier Stunden täglich "Space Invaders" waren seither vorgesehen.

Besondere Taktik verwendet

Um mehr als 184.870 Punkte zu erreichen, griff Tannahill auf jene Taktik zurück, die alle Profis bei dem Spiel einsetzen. Diese heißt Death Row und nutzt einen Bug, bei dem man die Maximalpunktezahl erreichen kann. Dabei rücken die Gegner gefährlich nahe an das Raumschiff heran – das Risiko zu sterben ist somit größer, wodurch der gesamte Rekordversuch wieder neu angegangen werden muss.

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Rekordhalter hofft auf Konkurrenz

Mit 218.870 Punkten in drei Stunden und 40 Minuten hatte es der Australier dann letztlich geschafft, die Konkurrenz weit hinter sich zu lassen. Und obwohl er sich freut, dass er einen derart großartigen Vorsprung hingelegt hat, würde er sich wünschen, dass die kompetitive Szene rund um "Space Invaders" wieder auflebt. "Mein Rekord ist im Grunde bedeutungslos, wenn es keinen Wettbewerb mehr gibt. Ich hoffe, dass nun Knucklez versucht, meine Punktezahl zu schlagen", sagt der neue Rekordhalter. (red, 12.11.2018)