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Für ein neues Auto entschieden sich viele Konsumenten heuer in den Sommermonaten. Nach dem Boom kam der Knick.

Foto: AP/Sarbach

Wien – Nach dem Kaufrausch im Sommer halten sich die Österreicher derzeit beim Erwerb von Neuautos noch immer deutlich zurück. 22.513 Pkw wurde im Oktober neu zum Verkehr zugelassen, um rund ein Fünftel weniger als im Oktober des Vorjahres. Der Rückgang hat sich damit allerdings zumindest etwas eingebremst. Im September kamen nach dem Neuanmeldungsboom im August nur knapp 17.200 Pkw neu in den Verkehr. Zu Jahresende dürfte sich die Situation wieder weitgehend normalisieren.

Wobei ein Trend wohl mittlerweile unumkehrbar ist. Man greift lieber zum Benziner als zum Diesel. Das bestätigen die neuen Zahlen der Statistiker einmal mehr. Was sich in den vergangenen Monaten deutlich abzeichnete, verfestigt sich. Der Diesel ist zwar noch kein Auslaufmodell, doch die Liebe der Österreicher zum Selbstzünder kühlt dank anhaltender Diskussionen um Fahrverbote weiterhin merklich ab.

Mehr E-Autos

Neuzulassungen benzinbetriebener Autos sanken im Oktober um 12,6 Prozent, jene dieselbetriebener hingegen gleich um ein Drittel. Ausreichend Argumente, sich ein Elektro-Auto zuzulegen gibt es für die Konsumenten, trotz der Überlegungen, die Vignettenpflicht abzuschaffen und der bereits beschlossenen Aufhebung des "Lufthunderters" für Stromer offenbar immer noch nicht.

Die Zulassungszahlen haben sich zwar auf 836 mehr als verdoppelt, machen aber weiterhin im Gesamtbild einen verschwindenden Anteil von 3,7 Prozent an den Neuzulassungen aus. Vor allem die deutschen Autobauer mit ihrer aktuellen Modelloffensive dürften hier aber zumindest das Hindernis, zu geringe Auswahl, etwas verkleinern. Insgesamt verläuft der Umstieg zu alternativen Antrieben mit einem Anteil von 4,7 Prozent an den Neuzulassungen nach wie vor ebenfalls eher zögerlich. Doch immerhin: Von Jänner bis Oktober legten Fahrzeuge mit alternativen Antrieben insgesamt um ein Fünftel auf 14.090 zu. Reine Elektrofahrzeuge kamen auf ein Plus von 18,4 Prozent auf 5320 Fahrzeuge.

Über diesen Zeitraum gesehen, fällt auch der Knick über alle Antriebsarten gesehen gering aus. Dank der vorgezogenen Käufe, wegen der ab 1. September geltenden neuen, realistischeren Pkw-Abgastests, blieben die Neuzulassungen mit 298.271 Fahrzeugen annähernd auf Vorjahresniveau mit 298.122 Pkw.

VW weiterhin am beliebtesten

Was die Entscheidung der Käufer für Marken betrifft, so kann offenbar Dieselgate dem Volkswagen-Konzern weiterhin nicht all zu viel anhaben. Die höchsten Anteile an allen Pkw-Neuzulassungen hatten die Automarken VW (16,6 Prozent), Skoda (7,5 Prozent) und Seat (5,7 Prozent). Die höchsten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet allerdings nicht die Kernmarke VW, sondern Seat und Skoda. Mit Fiat zählt auch eine nicht dem Volkswagen-Konzern zurechenbare Marke mit einem kleinen Wachstumsschub dazu.

Positiv entwickelte sich auch der Nutzfahrzeugmarkt. Anklang fanden nicht nur Motorräder mit einem Plus von knapp 19 Prozent. Auch bei Lastkraftwagen und bei Sattelzugfahrzeugen gab es bei den Zulassungen ein Plus. Einen regelrechten Sprung verzeichnen die Statistiker bei Lkw der Klasse N2 um 65,9 Prozent, das sind mittelgroße Laster mit einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 bis zwölf Tonnen. Bei land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen wurde hingegen ein Minus von 8,5 Prozent registriert. (rebu)