Die Kritiken an Red Dead Redemption 2 (RDR2) fielen bisher überwiegend positiv aus – sowohl von Seiten der Fachpresse als auch von Seiten der Konsumenten. Dennoch monieren einige Spieler, dass sie mit manchen Aspekten des Westernepos nicht glücklich sind. Dazu gehört beispielsweise die Steuerung, die teilweise als langsam und unpräzise beschrieben wird.

Mit ein Grund dafür ist die Entscheidung der Entwickler, ein Steuerungssystem zu implementieren, die auf Bewegungsrealismus abzielt. Das macht die Animation des Protagonisten glaubhafter, sorgt aber auch dafür, dass man bei Schießereien keine katzengleichen Reflexe ausspielen kann oder bei häufigen Aktionen wie dem Ausrauben von Gegnern längere Animationen abwarten muss. Ein weiterer Grund für die langsame Steuerung ist allerdings auch eine technisch bedingte Eingabeverzögerung (Input-Lag), wie nun ein Animationsspezialist von Motive Studios (Star Wars: Battlefront) nachgewiesen hat.

Video: Entwickler Dan Lowe zeigt den Input-Lag bei aktuellen Spielen im Vergleich mit RDR2.
Dan Lowe

Vergleich zu anderen Spielen

Wie Dan Lowe anhand eines Videomitschnitts zeigt, vergeht bei RDR2 von der Befehlseingabe bis zur Ausführung des Befehls klar mehr Zeit als bei anderen getesteten Spielen wie Uncharted: The Lost Legacy, Metal Gear Solid 5, Spider-Man, Assassin’s Creed Odyssey oder Destiny 2. Laut Lowe sei dieser Input-Lag bei RDR2 beispielsweise doppelt so lang wie beim nächst langsameren Game Uncharted: The Lost Legacy. Am schnellsten wird die Eingabe wenig überraschend beim Shooter Destiny 2 ins Spiel umgesetzt.

Lowe betont dabei, dass es sich hierbei nicht um eine wissenschaftlich genaue Analyse handelt und man die Angaben im Detail abweichen könnten. Allerdings wurden die Tests alle unter den gleichen Bedingungen durchgeführt und sollten damit eine gute Vergleichbarkeit bieten.

Geschmackssache

Ob ein langer Input-Lag automatisch zu einem schlechteren Spielgefühl führt, ist wiederum eine Frage des persönlichen Geschmacks. Manchen Spieler finden Gefallen an einer lagsameren Steuerung, die das Spielgefühl taktischer macht. Andere sehen darin hingegen eine Hürde gerade in actionreichen Situationen. (red, 15.11.2018)

Video: Unser Test zu RDR2.
DER STANDARD