Schlechte Nachrichten hat es am vierten Spieltag der mit 8,5 Mio. Dollar dotierten ATP Finals in London aus dem Lager der österreichischen Doppelspieler gegeben. Alexander Peya musste sich wegen seiner noch nicht auskurierten Ellbogenverletzung vor dem letzten Gruppenmatch aus dem Turnier zurückziehen und Oliver Marach verlor mit Mate Pavic sein zweites Spiel und muss nun um den Aufstieg zittern.

Für Marach/Pavic war die 4:6,6:7(4)-Niederlage gegen die US-Amerikaner Mike Bryan/Jack Sock im Kampf um das Semifinale ein Rückschlag. Die Weltranglisten-Ersten aus Kroatien und Österreich hätten unter gewissen Umständen schon die Vorschlussrunde erreichen können. "Ich habe heute aber leider nicht so gut serviert, weil ich in der Nacht Probleme mit meinem Nacken hatte und das hat mich ein bisschen beeinträchtigt. Ich habe heute sicher 20 Prozent schlechter serviert, als im Match davor", konstatierte Marach, der sowohl im ersten als auch zweiten Satz das jeweils einzige Break seines Teams kassierte. "Im Endeffekt waren es zu viele dumme Fehler."

Das große Rechnen

Das große Rechnen, wie man nun den Aufstieg schaffen könnte, will sich Marach nicht antun. "Wir wollen nicht herumrechnen, sondern einfach das nächste Spiel gewinnen. Aber es wird wieder eine schwere Aufgabe, denn auch gegen Kubot/Melo haben wir heuer noch nie gewonnen." Wenn er fit sei und sein Aufschlag wieder so komme wie im ersten Match, hätten er und Pavic aber gute Chancen.

Im vierten Anlauf endlich den Sprung raus aus der Round-Robin-Runde ins Halbfinale zu schaffen, ist ein großes Ziel. "Natürlich. Aber mir ist vor allem wichtig, dass ich fit werde. Seit China plagen mich schon wieder Schulterprobleme und ich nehme jeden Tag Schmerztabletten. Heute in der Nacht waren es gleich drei – das ist für den Magen auch nicht gut", erklärte der Steirer mit Wahl-Heimat Panama. "Daher möchte ich von dem wegkommen. Doch so lange ich spiele, ist das eben nur schwer möglich."

Peya musste seiner Gesundheit auch wegen Aussichtslosigkeit den Vorrang geben. Die noch nicht ganz überstandene Ellbogenverletzung hat er speziell nach der zweiten Niederlage zu stark gespürt. "Beim Match war nichts Gravierendes, aber ich habe nachher gemerkt, dass ich es halt wieder ein bisserl mehr spüre. Nachdem wir jetzt draußen sind, wäre das Risiko zu groß. Arzt und Physio haben mir auch dazu geraten. Wenn wieder was einreißt, dann wäre das dann das "worst case"-Szenario", sagte Peya.

Saisonbilanz

Wäre es noch um viel gegangen, dann hätte er es vielleicht noch riskiert, aber so mache es keinen Sinn. Auch Arzt und Physio haben ihm abgeraten. Damit teilen sich Nikola Mektic und Peya 75.000 Dollar Preisgeld (66.601,55 Euro) für zwei absolvierte Spiele ohne Sieg.

Peya will nun am Montag ein MRI machen und hofft, sofort mit Therapie und Vorbereitung auf 2019 anzufangen. Urlaub will er sich gar keinen gönnen. "Dann hätte ich sechs Wochen bis Jahresbeginn, das sollte sich gut ausgehen."

Seine Saisonbilanz ist trotz der Verletzung freilich eine gute. "Wir haben uns in siebeneinhalb Monaten für das Masters qualifiziert, da kann man sich nicht beschweren. Natürlich schade, dass zu diesem Zeitpunkt die Verletzung dazwischen gekommen ist", sagte der Wiener, der das Jahr auf Position 54 begonnen hat und nun um 16 beenden wird. (APA, 14.11.2018)