New York, London, Paris. Als Stationen einer Reise in zunehmende Finsternis fungieren diese Schauplätze im zweiten Film von J. K. Rowlings Phantastische Tierwesen-Reihe: In Grindelwalds Verbrechen wird die ursprünglich um Harry Potter gesponnene Zauberwelt in die Vergangenheit ausgeweitet.

Hat nichts Gutes im Sinn: Johnny Depp in "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen".
Foto: Warner Bros.

Der in New York inhaftierte Zauberer Gellert Grindelwald (Johnny Depp im Marilyn-Manson-Look) schafft es, wie im ersten Teil Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind bereits angedroht, seinen Fesseln zu entkommen. Sein übles Ziel: die Weltherrschaft über die Muggles, also alle Normalos ohne magische Fähigkeiten. Auf der Seite der Guten heftet sich der Magizoologe Newt Scamander (sympathisch verschroben: Eddie Redmayne) an seine Fersen. Und zwar im Auftrag seines früheren Zauberlehrers Albus Dum bledore (Jude Law), der wegen seiner früheren Freundschaft zu Grindelwald einer direkten Konfrontation ausweicht.

Original-Trailer zu "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen".
Warner Bros. Pictures

Drehbuchautorin Rowling wartet mit einem üppigen Arsenal an Anspielungen, Figuren und Wendungen auf. Schnell wächst sich der Plot in viele Richtungen aus. Regisseur David Yates, bereits zum sechsten Mal bei einer Rowling-Verfilmung am Werk und ein routinierter Könner im Umgang mit der digitalen Trickkiste, tut sein Bestes, um die Fäden zusammenzuhalten. Am Ende läuft alles auf ein großes Finale zwischen Gut und Böse hinaus, Cliffhanger inklusive.

In Erinnerung bleiben weniger die das 3D-Format gut nützenden, aber schnell verpuffenden Spektakelqualitäten. Seine überzeugendsten Qualitäten entfaltet Grindelwalds Verbrechen in Szenen wie der Rückblende, in der Jude Law die tiefsten Ängste seiner Zauberlehrlinge herauskitzelt. In solchen Momenten triumphiert das Gute nicht dank Zauber-, sondern dank Schauspielkunst. (glicka, 15.11.2018)