Man muss sich H.-C. Strache als einen vom Pech verfolgten Menschen vorstellen. Da ist man Vizekanzler, rackert sich ab für das Wohl des Landes, kriegt eh nix wie Undank – und dann passieren so blöde Fehler.
Irgendwer in der FPÖ-Parteizentrale hat da so ein Video zusammengestellt, über einen Ali und einen Mohammed und die E-Card und so halt. Regen sich wieder alle auf, wegen rassistisch und so. Dabei kann da niemand was dafür! Das hat niemand vorher gesehen, schon gar nicht der H.-C. Strache, der hat was anderes zu tun! Zum Beispiel bei einer Regierungstagung "Hass im Netz" fromme Miene machen.
Oder: Kaum will man einem Parteifreund erklären, dass man in der Nationalbank unbedingt noch einen Vorstandsposten braucht, sozusagen um das FPÖ-Kernthema "Kampf gegen Filz und Parteibuchwirtschaft" mit Leben zu erfüllen, schickt dieses neumoderne Zeug, dieses SMS, die Nachricht einfach auch noch an wen anderen. Und der steckt den Text dann sofort der "Krone" (Auf die ist auch kein Verlass mehr!). So. Jetzt können alle lesen, wie Strache sagt: "Wie sollen wir einen 4. Direktor argumentieren, wenn dieser keine Arbeit mehr hat?" Und: Das sei doch nur eine Maßnahme des Koalitionspartners, "um unsere Macht dort zu unterlaufen". Wie soll man "Bonzen und Parasiten" bekämpfen, wenn man nicht einmal einen Nationalbankdirektor kriegt?
Also besser aufpassen! Künftig schauen, ob da wer in der FPÖ-Zentrale heimlich Hassvideos bastelt, und am besten die SMS-Funktion am Handy abstellen. (Hans Rauscher, 15.11.2018)