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Der mazedonische Ex-Premier Nikola Gruevski hat eine turbulente Woche hinter sich.

Foto: REUTERS/Ognen Teofilovski/

Podgorica/Skopje/Budapest – Nachdem die albanische und montenegrinische Polizei am Donnerstag bestätigten, dass der Fluchtweg des früheren mazedonischen Premiers Nikola Gruevski nach Ungarn am vergangenen Sonntag über die zwei Staaten geführt hatte, sind am Freitag weitere Details bekannt geworden. Gruevskis Flucht habe an einen Spionagefilm erinnert, meldete das Internetportal der Deutschen Welle in mazedonischer Sprache.

Unter Berufung auf montenegrinische Polizeiquellen berichtete das Internetportal, dass der Fluchtweg Gruevskis aus Montenegro nach Ungarn über Serbien geführt habe. Der frühere Premier hatte unterwegs mehrere Wagen gewechselt. Wie aus dem Bericht des Senders ersichtlich ist, hatte er dabei die Hilfe der ungarischen Botschaften in Tirana, Podgorica und Belgrad erhalten.

Ungarische Hilfe

Die albanische Polizei teilte am Donnerstag in Tirana mit, dass Gruevski in einem Wagen der ungarischen Botschaft am Sonntagabend über einen Grenzübergang von Albanien nach Montenegro gefahren sei. Die montenegrinische Polizei bestätigte daraufhin den Aufenthalt des früheren Premiers im Adriastaat mit dem Hinweis, dass er noch am selben Abend das Land wieder verlassen habe.

Wie die Deutsche Welle nun berichtete, sei Gruevski von der albanisch-montenegrinischen Grenze zuerst mit einem Wagen der ungarischen Botschaft nach Podgorica gebracht worden, um von dort die Reise zur serbischen Grenze mit einem anderen Fahrzeug der Botschaft in Podgorica fortzusetzen. An der serbischen Grenze sei Gruevski in einen Wagen der ungarischen Botschaft in Belgrad eingestiegen, um die Reise fortzusetzen. Die Grenze aus Albanien nach Montenegro und jene zu Serbien soll er nach Angaben der montenegrinischen Polizei mit seinem Personalausweis passiert haben.

Amtsmissbrauch

Die serbische Polizei hat sich zum Fall Gruevski bisher nicht gemeldet.

Gruevski, der wegen Amtsmissbrauches bei der Anschaffung eines Dienstwagens zu zwei Jahren Haft verurteilt worden war, sollte am vorvergangenen Donnerstag die Haftstrafe antreten. Er war in der Haftanstalt allerdings nicht erschienen. Ein Haftbefehl gegen den früheren Ministerpräsidenten wurde erst Anfang dieser Woche ausgeschrieben, als er sich bereits in Budapest aufhielt, wo er nach eigenen (APA, 16.11.2018)