Marach/Pavic auf verlorenem Posten.

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London – Wie nach einer Zwei-Satz-Niederlage am Nachmittag zu befürchten war, ist auch für Oliver Marach mit seinem kroatischen Partner Mate Pavic der Traum vom Halbfinaleinzug bei den ATP Finals in London ausgeträumt. Die Australian-Open-Sieger hatten am Freitagnachmittag ihr drittes Gruppenmatch gegen Lukasz Kubot/Marcelo Melo (POL/BRA-3) mit 6:7 (4), 4:6 verloren.

Die Weltranglisten-Ersten, die einen glatten Zweisatz-Sieg der US-Amerikaner Mike Bryan/Jack Sock über die French-Open-Sieger Pierre-Hugues Herbert/Nicolas Mahut (FRA-8) benötigt hätten, wussten nach dem von den Franzosen mit 6:2 gewonnenen Auftaktsatz Bescheid. Koffer packen hieß es somit nach Alexander Peya (im Doppel nach zwei Spielen ausgeschieden) und Dominic Thiem (in der Einzel-Gruppenphase out) auch für den 38-jährigen Wiener und seinen 25-jährigen Partner.

"Da will ich gar nicht im Semi sein"

Marach hatte sich schon nach der Niederlage gar nicht wirklich auf Spekulationen über den noch möglichen Halbfinaleinzug einlassen wollen. "Wenn ich so spiele, will ich gar nicht im Semi sein." Das erste Match sei gut, das zweite "so, so" und das dritte enttäuschend gewesen. Marach möchte nun in erster Linie die seit Wochen angeschlagene Schulter auskurieren bzw. weiter therapieren.

"Es ist schwer, dieses Match irgendwie zu loben, weil da war nichts zu loben. Es war ein richtig schlechtes Match von uns und die haben auch nicht super gespielt", sagte ein sichtlich enttäuschter Marach nach dem Match gegen die Angstgegner, gegen die sie nun auch das vierte Duell verloren haben. "Gegen die machen wir jedes Mal die wichtigen Punkte nicht. Zum Schluss haben wir ein bisserl den Kopf weggeschmissen." Sein Partner Pavic hatte nach der 3:1-Führung bei 3:2 seinen Aufschlag zu Null abgeben müssen.

Ärger

Der Schluss-Strich hinter ein Jahr, für das sie in London die Trophäe für die Nummer-1-Position per Jahresende erhalten haben, war also bitter für den Steirer mit Wohnsitz Panama. "Natürlich war das Jahr super. Aber ich bin halt so einer: Da kann ich die Nummer eins der Welt sein – wenn man im Tennis verliert, das ist so frustrierend, da geht es dir nicht so gut", erklärte Marach mit einem bitteren Schmunzeln. "Hier ist es leider ein bisschen in die Hose gegangen."

Marach/Pavic haben neben Melbourne auch in Doha, Auckland und Genf triumphiert, standen im Finale von Rotterdam, Monte Carlo, Roland Garros, Hamburg und Peking. Das Duo bilanziert mit einer ausgezeichneten 52:19-Bilanz (Sieg/Niederlage) und teilt sich 138.000 US-Dollar Preisgeld. Marach war zum insgesamt vierten Mal beim Masters (im Vorjahr nur für ein Doppel als Ersatz) und wollte erstmals das Halbfinale erreichen. (APA, 16.11.2018)