"Es war eine Drohung, aber nicht von Bayern München, sondern von Real Madrid", sagt der niederländische Verbandspräsident Michael van Praag.

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Für Michael van Praag ist das heißdiskutierte Thema europäische Super League vom Tisch. "Es mag dieses Schriftstück geben, aber ich bin zu hundert Prozent sicher, dass es keine Super-League-Pläne für 2021 mehr gibt. Ich habe die Klubvertreter bei unserer Sitzung vergangenen Mittwoch gefragt, und sie haben mir versichert, dass es keine Verhandlungen gibt", sagte der Präsident des niederländischen Fußballverbands (KNVB) dem "Kicker" vom Montag.

Laut van Praag war bei dem Treffen am Uefa-Sitz in Nyon auch Michael Gerlinger, Justiziar des FC Bayern, vor Ort und hatte das versichert. Die zuletzt vom "Spiegel" veröffentlichte Absichtserklärung aus den Football-Leaks-Dokumenten zur Gründung einer Super League, die an Real Madrid adressiert und für November 2018 terminiert war, hatte für reichlich Aufsehen gesorgt.

Rummenigges Verdienst

Real war laut van Praag auch die Triebfeder einer Super League, nicht die Bayern: "Es war eine Drohung, aber nicht von Bayern München, sondern von Real Madrid. Und zwar eine schwere. Man benutzte da Worte, die ich nicht wiederholen möchte." Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, damals Vorsitzender der europäischen Klubvereinigung ECA, habe damals die Wogen geglättet: "Ich schwöre: Rummenigge hat alles unternommen, um die Sache zu normalisieren, um Klubs und Uefa an den Tisch zu bekommen. Karl-Heinz Rummenigge hat niemanden verraten, sondern alles getan, um die Fußballfamilie zusammenzuhalten."

Im Juli 2016 hatte die Uefa van Praag als Mitglied der Klubkommission zu Verhandlungen nach München geschickt, dort habe Rummenigge Vorschläge gemacht. "Wenn wir darüber sprechen, ist die Super League vom Tisch", habe Rummenigge damals gesagt. (sid, 18.11.2018)