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Schneemutzi mit vier Beinen.

Foto: REUTERS

Wien – In der Nacht auf Montag sind in Wien die ersten Schneeflocken gefallen. Und der Schneefall dauert an. Auch in den anderen Landeshauptstädten weihnachtet es. Auch Graz ist weiß überzuckert.

Blick aus der Redaktion. Wir sind schon fast eingeschneit.
DER STANDARD

Schnee in der zweiten Novemberhälfte im Osten Österreichs ist an sich normal. Am Montag lag eine rund einen Zentimeter hohe, gleichmäßig verteilte, leicht durchbrochene weiße Decke über Wien. 2017 wurden in der Bundeshauptstadt am 30. November fünf Zentimeter Neuschnee gemessen. Allerdings gingen dem "Wintereinbruch" heuer ungewöhnlich warme Temperaturen voraus, sagte ein ZAMG-Klimatologe.

Zu Wochenbeginn lag Schnee in vielen Regionen des Landes, mehr als ein bis fünf Zentimeter kamen aber selten zusammen. Im Mostviertel und Industrieviertel waren es laut Amt der Niederösterreichischen Landesregierung bis zu vier Zentimeter, im Waldviertel bis zu fünf und im Weinviertel sogar bis zu sieben Zentimeter. Zum Vergleich: 1971 wurden auf der Hohen Warte in Wien in der zweiten Novemberhälfte 25 Zentimeter Neuschnee gemessen.

"Schneefall zwischen dem 20. und 30. November kommt in Wien alle drei bis fünf Jahre vor", berichtete Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Daher sind auch die Wiener Linien entsprechend vorbereitet: "Wir sind seit 1. November auf möglichen Schnee eingestellt, es gab heute keinerlei schneebedingte Fahrtbehinderungen", betonte eine Sprecherin.

Nasse Fahrbahn

Auf den Landesstraßen in Niederösterreich überwogen am Montagvormittag salznasse und matschige Fahrbahnen. In höheren Lagen musste mit gestreuten Straßen gerechnet werden. Aus dem Burgenland wurden bis dahin keinerlei Fahrbehinderungen gemeldet, ergab eine Nachfrage bei der Landessicherheitszentrale.

Mit mehr Schnee – in bewohnten Gebieten bis zu zehn Zentimeter, in höheren Berglagen bis zu 20 – muss man am Dienstag rechnen. Von Kärnten beginnend wird in der Nacht ein "kräftiges Niederschlagsereignis", wie es ein ZAMG-Sprecher formuliert, in die Steiermark ziehen und dann Teile des Burgenlandes und Niederösterreichs (etwa die Bucklige Welt) treffen. Aber bald fließt milde Luft von Osten her ein, mit dem Schnee in den Niederungen ist es damit ab Mittwoch vorbei. In der restlichen Woche steht leichtes Tauwetter an, außerdem wird es am Freitag und Samstag im Westen föhnig, fasst es der Wetterdienst Ubimet zusammen.

Unfall in Vorarlberg

In Gaschurn in Vorarlberg ist Montagfrüh eine 24-jährige Autofahrerin auf der schneeglatten Fahrbahn mit ihrem Pkw ins Rutschen gekommen und einen Abhang hinuntergestürzt. Dabei überschlug sich das Fahrzeug und kam wenige Meter unterhalb der Straße wieder auf den Rädern zum Stehen. Die Frau kam mit leichten Verletzungen davon.

Vü is's net: der erste Schnee in Wien.
Foto: Manuel Escher

Insgesamt beginnt die Woche in ganz Österreich winterlich-zünftig mit etwas Schneefall und bescheidenen Temperaturen im einstelligen Plusbereich. Aufkommender Föhn sorgt dafür am Freitag vor allem im Westen nicht nur für mehr Freundlichkeit am Himmel, sondern auch für mehr Grad am Thermometer, prognostiziert die ZAMG.

Mehr Schnee in Wien.

Wochenausblick

Am Montag präsentiert sich der Himmel grau in grau, zeitweise ist mit etwas Schneefall zu rechnen, unterhalb von 200 bis 400 Metern handelt es sich besonders nach Westen zu auch um Schneeregen oder Regen. Am Nachmittag ist entlang des Alpenostrands und im Südosten – je nach exakter Lage des Tiefdruckgebiets – weiterhin leichter Schneefall möglich. Nördlich der Alpen klingen die Niederschläge hingegen immer häufiger ab, im Nordwesten können die Wolken auch auflockern. Der Wind weht schwach bis mäßig, im Alpenvorland ab dem Nachmittag zum Teil lebhaft aus Nordwest bis Ost. Frühtemperaturen minus fünf bis plus zwei Grad, Nachmittagstemperaturen zwischen minus zwei und plus fünf Grad.

Wufzi im Wiener Neuschnee.

Im Westen und an der Alpennordseite bleibt es am Dienstag weitgehend trocken, vor allem ab Mittag zeigt sich zeitweise die Sonne. Im übrigen Österreich dominieren die Wolken, und zumindest zeitweise ist Schneefall einzuplanen. Am Nachmittag geht der Schneefall in Lagen unterhalb von 300 bis 600 Metern immer öfter in Schneeregen oder Regen über. Auch die Asfinag weist auf Schneefall und Schneeregen am Dienstag hin und erwartet winterliche Fahrbedingungen auf der Südautobahn (A2) in der Steiermark und in Kärnten sowie im Wechselgebiet und auf der Außenringautobahn (A21). Der Wind weht schwach bis mäßig entlang der Alpennordseite, im Norden lebhaft bis kräftig aus Nord bis Südost. Tiefsttemperaturen minus sechs bis plus zwei Grad, Tageshöchsttemperaturen null bis acht Grad.

Im Osten und Südosten hat die Sonne am Mittwoch keine Gelegenheit, sich gegen die äußerst dichte und kompakte Wolkendecke durchzusetzen. Dort muss auch weiterhin mit etwas Regen und oberhalb von 400 bis 600 Metern mit leichtem Schneefall gerechnet werden. Erst am Nachmittag klingen die Niederschläge fast überall ab. Überall sonst bleibt es weitgehend trocken, wobei im Westen der Sonnenschein überwiegt, es im Süden aber doch häufig dichtere Wolken gibt. Im westlichen Donauraum bläst mäßiger Ostwind, sonst ist es nur schwach windig. Die Frühtemperaturen reichen von minus fünf bis plus drei Grad, die Tageshöchsttemperaturen von zwei bis acht Grad.

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Auch dieses Kamel hat den ersten Schnee genossen.
Foto: Reuters/VASILY FEDOSENKO

Am Donnerstag halten sich im Norden, Osten und Südosten und teilweise auch im Süden dichte Restwolken ziemlich hartnäckig, in der Südsteiermark und speziell im östlichen Flachland kann es zeitweise auch noch ein wenig regnen. In den übrigen Regionen überwiegt oft schon der Sonnenschein. Nur im Bodenseeraum kann sich eine Zeitlang Hochnebel halten. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost bis Süd. Frühtemperaturen zwischen minus sieben Grad in manchen inneralpinen Tälern und plus drei Grad, Tageshöchsttemperaturen zwischen drei und neun Grad.

In den westlichen Landesteilen gibt es am Freitag einige längere sonnige Abschnitte, wenngleich am Nachmittag an der Alpensüdseite auch immer mehr dichtere Wolken mitmischen. Nördlich des Alpenhauptkamms sorgt dort leichter Föhn dafür, dass es überwiegend freundlich wird. Gegen Osten und Südosten zu hält sich hochnebelartige Bewölkung oft recht lange, sodass sich nur wenige Sonnenstrahlen ausgehen. Es bleibt aber überall trocken. Am Alpenostrand bläst zeitweise etwas stärkerer Wind aus Südost bis Süd, ansonsten bleibt es, abgesehen von klassischen Föhnstrichen, windschwach. In der Früh liegen die Temperaturen bei minus fünf bis plus vier Grad, tagsüber werden von drei Grad in den dauerhaft bedeckten Gebieten bis zwölf Grad in den Föhnregionen erreicht. (APA, 19.11.2018)