Ein ernster Handschlag zwischen zwei Präsidenten.

Foto: APA/FRED DUFOUR

Berlin – Die US-Volkswirtschaft profitiert einer Studie zufolge von den Strafzöllen gegen China. Der Gesamtnutzen summiere sich auf rund 18,4 Milliarden Dollar (16,2 Milliarden Euro), heißt es in der am Montag veröffentlichten Untersuchung für das Forschungsnetz Econpol Europe.

"Zölle sind nichts anderes als Abgaben, deren Last verteilt wird auf ausländische Hersteller und inländische Verbraucher", sagte Autor Gabriel Felbermayr vom Münchener Ifo-Institut, der mit Benedikt Zoller-Rydzek vom KOF-Institut in Zürich die Folgen untersucht hat.

"Im Falle der US-Zölle auf chinesische Güter werden drei Viertel der Belastung auf die chinesischen Hersteller verlagert, und die USA erzielen damit erhebliche Einnahmen", sagte Felbermayr. "Das Problem mit dem Protektionismus ist, dass er sich tatsächlich wirtschaftlich vorteilhaft auf die USA auswirken kann."

Hälfte der Importe betroffen

Die US-Zölle betreffen rund 50 Prozent der Produkte, die aus China importiert werden, mit einem Wert über 250 Milliarden Dollar. Darauf hat China mit Vergeltungsmaßnahmen reagiert, die US-Güter für 60 Milliarden Dollar betreffen. Der Studie zufolge dürften die Zölle die amerikanischen Verbraucherpreise für die betroffenen Importe um 4,5 Prozent steigen lassen. Zudem werde der Export dieser Güter in die USA um 37 Prozent schrumpfen. Dadurch werde das Handelsdefizit der USA mit China um 17 Prozent schmelzen. Zugleich wird ein Anstieg der US-Zolleinnahmen von 22,5 Milliarden Dollar prognostiziert.

Die USA werfen China unter anderem Marktabschottung, unfaire Beihilfen für die eigene Wirtschaft und Technologiediebstahl vor. China weist das zurück. Der Konflikt schürt Sorgen, dass er sich zu einem Handelskrieg mit schweren Folgen für die Weltwirtschaft ausweitet. (APA, Reuters, 19.11.2018)