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Chicagoer Polizisten und Feuerwehrleute stehen Ehrenwache, als der bei einem Feuergefecht auf einem Krankenhausgelände getötete Polizist in die Gerichtsmedizin abtransportiert wird.

AP / David Banks

Chicago – Bei einer Schießerei auf einem Krankenhausgelände in Chicago sind am Montag vier Menschen getötet worden. Unter den Toten sind ein Polizist und der mutmaßliche Angreifer, teilte die Polizei der Millionenstadt im US-Bundesstaat Illinois am Montagabend mit.

Am Nachmittag sei es auf dem Parkplatz des Mercy-Krankenhauses zum Streit zwischen einem Mann und einer Klinikangestellten gekommen. Die beiden hätten zusammengelebt, hieß es. Der Mann habe im Lauf des Streits eine Waffe gezogen und mehrmals auf die Frau geschossen, diese sei an ihren Verletzungen gestorben. Dann habe er das Feuer auf eintreffende Polizisten eröffnet und sei in das Krankenhausgebäude gerannt. Es folgte ein mehrminütiger Schusswechsel zwischen dem Mann und der Polizei, die mit einem Großaufgebot und Scharfschützen anrückte.

Bei der Schießerei im Spital sei eine weitere Mitarbeiterin des Krankenhauses tödlich verletzt worden, ebenso ein Polizist, der zu Hilfe gerufen worden war. Auch der Angreifer starb laut Polizei durch Schussverletzungen. Es sei noch unklar, ob ihn die Kugel eines Polizisten traf oder er sich selbst tödlich verletzte. Der Bürgermeister von Chicago, Rahm Emanuel, sagte, bei den weiblichen Opfern handle es sich um eine Ärztin und eine pharmazeutische Assistentin.

"Wie eine Filmszene"

Er habe den Schützen und eine Frau zunächst gemeinsam zum Krankenhaus-Parkplatz laufen sehen, sagte der Augenzeuge James Gray. Plötzlich habe der Mann der Frau mehrfach in die Brust geschossen. "Als sie auf den Boden gefallen ist, hat er sich über sie gestellt und drei weitere Male auf sie geschossen." Die Tat habe gewirkt wie eine Filmszene.

Fernsehbilder zeigten, wie verängstigte Patienten und Krankenhausmitarbeiter mit erhobenen Händen das Krankenhaus verließen, während Polizisten die Gegend absperrten. Eine Krankenhausmitarbeiterin sagte der "Chicago Tribune", alle Mitarbeiter seien zunächst aufgefordert worden, die Türen zu versperren. Dann sei die Aufforderung gekommen zu fliehen.

Chicago, die drittgrößte Stadt der USA, ist berüchtigt für viele Gewalttaten. Im vergangenen Jahr wurden dort 675 Morde begangen – mehr als in New York und Los Angeles zusammen. (APA, Reuters, 20.11.2018)