Die neuen E-Scooter bilden eine neue Verkehrsteilnehmergruppe und werfen so eine Reihe von Fragen auf.

Foto: Matthias Cremer

Wer erinnert sich noch an die ersten Versuche eines Free-Floating-Fahrradverleihs, also an Fahrräder, die man sich einfach irgendwo ausleihen und an der nächsten Ecke wieder stehenlassen konnte? Die gut gemeinte Idee landete in einem Desaster, die Fahrräder nämlich vorzugsweise im Donaukanal. Nachdem der Schrott eingesammelt war, war auch das Unternehmen dahinter Pleite und das Fördergeld verbrannt.

Jetzt gibt es ein Déjà-vu-Erlebnis. Hochwertige Elektroroller liegen auf Gehsteigen rum, als gehörten sie niemandem, oft steht auch wer drauf und pfeift damit bedrohlich um die Ecken, und sind die Gefährte bereits in einem Straßengraben gelandet oder im Donaukanal, sieht man sie gar nicht mehr.

Sinnvoller multimodaler Verkehr

Das ist auch ein ziemlich holpriger Anfang einer vielleicht gar nicht so schlechten Idee, die noch vieler Maßnahmen bedarf, um das Zusammenleben zu regeln und daraus eine sinnvolle Variante des multimodalen Verkehrs zu zimmern. Momentan sind diese Roller, betrieben von wirtschaftlich hochriskant aufgestellten Start-ups, für viele zu Recht ein Ärgernis. Sie beanspruchen den öffentlichen Raum in ungeziemender Art und gefährden ältere und körperlich beeinträchtigte Personen in erheblichem Maß. Sie stellen vor allem für Sehbehinderte und Blinde ein widerlich hohes Risiko auf ihren täglichen Wegen dar.

Um ein gedeihliches Zusammenleben mit dieser neuen Verkehrsteilnehmergruppe zu ermöglichen, bedarf es wohl noch einiger Ideen und Regeln. Bei den Fahrrädern funktioniert es mittlerweile ja auch. (Rudolf Skarics, 21.11.2018)