Washington – Seit mittlerweile sechs Jahren kurvt der Rover Curiosity der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf der Marsoberfläche umher. Seine Primärmission war für 687 Tage angesetzt, doch diese hat er bereits um das Mehrfache überschritten – was sich auch durch gewisse Verschleißerscheinungen bemerkbar macht. So musste der Roboter in den vergangenen Jahren immer wieder vorübergehend in den Ruhezustand geschaltet werden, um kleinere Computerstörungen zu beheben. Außerdem bereiten vor allem die Räder Sorgen. An den sechs Aluminiumreifen von Curiosity haben Wissenschafter schon 2013 Risse und Löcher entdeckt.

Der neue Rover Mars 2020 basiert weitgehend auf seinem Vorgänger Curiosity.
Illustr.: NASA/JPL-Caltech

Um die Erforschung des Roten Planeten auch in Zukunft zu sichern, arbeitet die Nasa bereits mit Hochdruck an einem Nachfolger: 2020 soll "Curiosity 2.0" zum Mars starten. Wo er landen wird, wurde nun endgültig festgelegt: Die Experten haben sich für den Jezero-Krater auf dem ausgedehnten Plateau Syrtis Major Planitia nahe dem Äquator entschieden.

Interessante Region, schwierige Landung

Der Krater mit einem Durchmesser von rund 45 Kilometern sei nach fünfjähriger Suche als Favorit unter 60 Kandidaten hervorgegangen, teilte die Nasa in der Nacht auf Dienstag mit. Die Region sei geologisch sehr interessant, insbesondere ein anvisiertes, 3,5 Milliarden Jahre altes Flussdelta könnte viele neue Erkenntnisse über die Vergangenheit des Mars liefern. Einfach wird die Landung in dieser Gegend allerdings nicht: Zahlreiche Klippen und Steinbrocken stellen eine große Herausforderung dar.

Vom anvisierten Landeplatz von Mars 2020, der von früherem Wasservorkommen geprägt ist, verspricht sich die Nasa neue Erkenntnisse über die Frühzeit des Roten Planeten.
Foto: NASA/JPL/JHUAPL/MSSS/Brown University

Der Rover mit dem vorläufigen Arbeitstitel Mars 2020 soll nach derzeitiger Planung am 17. Juli 2020 an Bord einer Atlas V-541 Rakete starten und am 18. Februar 2021 auf dem Mars ankommen. Seine Aufgaben ähneln jenen von Curiosity: Im Fokus steht vor allem die Suche nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten.

Bevorstehende InSight-Landung

Zuvor aber soll ein anderer Nasa-Roboter auf dem Mars seine Arbeit aufnehmen: Bereits für kommenden Montag ist die Landung von InSight geplant. Anders als Curiosity und Mars 2020 kann dieser Roboter allerdings nicht rollen, sondern ist stationär. Seine wissenschaftliche Hauptaufgabe in der Marsregion Elisium Planitia besteht in der Untersuchung des Planeteninneren und des Aufbaus unseres Nachbarplaneten: Mit der Mission sollen in den kommenden beiden Jahren Entwicklung, Struktur und physikalische Eigenschaften von Kruste, Mantel und Kern erforscht werden. (red, APA, 20.11.2018)