Der Lebensmittelhändler als Vorbild für den Mobilfunker.

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Wie kommen wir an neue Kunden? Kaum eine Frage treibt Mobilfunker mehr um. Wie es geht zeigt der Diskonter Hot, der in den letzten drei Jahren weit über 800.000 Kunden gewinnen konnte. Grundstein des Erfolgs ist die enge Partnerschaft mit dem Lebensmittelhändler Hofer, seinen Partner auch mit dem Verkauf von vergleichsweise günstigen Smartphones unterstützt. Besonders iPhones verkauften sich in den letzten Jahren wie die sprichwörtlichen Semmeln und sorgen für Aufmerksamkeit. Aktuell werden iPhone 6S Plus-Geräte verkauft.

Diese Strategie greift nun die A1-Billigschiene Yesss auf. Am Donnerstag, 22. November, werden iPhones und andere Handys verscherbelt. Die Aktion ist zwar nur auf einen Tag beschränkt, dürfte aber für schärferen Wettbewerb unter den Diskontern sorgen.

Yesss unterbietet Internethändler

Konkret bietet Yesss das iPhone 6s mit 32GB um 279,90 Euro an. Damit werden Internet-Händler um rund 80 Euro unterboten. Zusätzlich werden das Xiaomi MI um 99,50 Euro, Honor 9 lite um 139,90 Euro, das Huawei Mate 10 lite um 199,90 Euro und das LG K11 um 134,50 Euro verkauft. Die Preise sind durchaus als Kampfansage zu verstehen. Zusätzlich gibt es zu jedem gekauften Gerät den Tarif yesss! complete L (9,99 Euro/ Monat für 1.500 Minuten/ SMS und 6GB Datenvolumen) im ersten Monat gratis.

Hofer wurde zum Apple-Händler

Für die Handy-Hersteller sind das gute Nachrichten. Sie werden so ältere Geräte los und erreicht so Zielgruppen, die er normalerweise nicht erreicht. Sehr zum Leidweisen anderer Elektrohändler, denen Umsätze durch die Lappen gehen. Hofer wurde hingegen zu einem der größten Apple-Händler des Landes.

Erzfeinde

Der Schritt von Yesss kommt nicht von ungefähr. Schon früh hat er Hot als Bedrohung ausgemacht und liefert sich in den letzten drei Jahren ein Match mit dem Newcomer, der 2015 an den Start ging. Senkte dieser seine Tarife oder erhöhte die Internetgeschwindigkeit seiner Produkte, dann zog Yesss binnen weniger Stunden nach. Seit einigen Monaten unterbietet Yesss allerdings seine eigenen Tarife. In Zusammenarbeit mit dem Vergleichsportal Tarife.at wurden sogenannte Spezialtarife an den Start gebracht. So gibt es 10 GB Daten (LTE bis zu 100 Mbit/s) und 1500 SMS/Minuten um 9.79 Euro pro Monat bieten.

Schon vor dem Black-Friday werden iPhones abverkauft.
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Yesss und Hot sind so etwas wie die Erzfeinde auf dem heimischen Mobilfunkmarkt, seit der Lebensmittelhändler Hofer seinen langjährigen Partner Yesss vor die Tür gesetzt hat, um mit Hot ein eigenes Angebot zu starten. Außerdem zielen beide Marken auf die gleiche Zielgruppe ab.

Spusu will der Billigste sein

Neben Hot und Yesss versucht auch Spusu diese Zielgruppe zu bedienen. Der Mobilfunker bringt ein Angebot nach den Anderen auf den Markt – mit dem klaren Ziel: der billigste Mobilfunker des Landes zu sein. Bisher hat diese Strategie – laut eigenen Angaben – rund 160.000 Kunden gebracht. Spusu hat sich im Netz von "3" eingemietet, während Hot das von T-Mobile nutzt. (sum, 21.11. 2018)