Serbien lobbyierte erfolgreich dafür, dass einige kleine Staaten die Anerkennung des Kosovo zurücknehmen. Die diplomatische Offensive zur Verärgerung des Nachbarlandes ist eine Priorität. Und als kürzlich keine Mehrheit gefunden wurde, damit der Kosovo in die Interpol aufgenommen werden kann, jubelte man in Belgrad, obwohl diese Mitgliedschaft für die Sicherheit von allen Bürgern Südosteuropas wichtig wäre. Der Kosovo provozierte wiederum damit, dass er Zölle gegenüber Serbien und Bosnien-Herzegowina einführte.

Beide Seiten sind auf Krawall gebürstet. Die Zuspitzung des Konflikts dient vor allem jenen, die eine Eskalation nützen wollen, um ihre territorialen Ansprüche durchsetzen zu können. Besorgte Bürger fürchten, dass dafür sogar Zwischenfälle im Nordkosovo inszeniert werden könnten. Denn die Idee eines Gebietstausches schwelt weiter wie ein Moorbrand – dies ist vor allem die Schuld der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini, die die verfassungswidrige Idee indirekt unterstützte, statt zu einem notwendigen Abkommen zwischen den beiden Staaten beizutragen.

Die EU hat sich völlig blamiert, auch weil sie Lobbyisten das Feld überlassen hat. Nach den EU-Wahlen, mit neuen Gesichtern, einem klaren Kompass, der Grenzen nach völkischen Kriterien ausschließt, sollte man sich auf die Umsetzung der bisherigen Vereinbarungen konzentrieren und damit zur Beruhigung der Lage beitragen. (Adelheid Wölfl, 22.11.2018)