Soeben erscheint ein Buch über H.-C. Strache – vom "Wehrsportkameraden zum Vizekanzler" oder so. Nein, haltaus, das heißt: "Vom Rebell zum Staatsmann". Von Martin Hobek, einem langjährigen Mitarbeiter H.-C.s und nunmehrigen Abgeordneten zum Wiener Landtag. Das Foto auf dem Titelblatt erinnert ein wenig an eine Textstelle aus dem "Herrn Karl": "Der Führer hat geführt ... Er hat mi ang'schaut ... mit seine blauen Augen ... da hab i alles g'wusst."

Also, dass da keine Missverständnisse entstehen: Strache hat sich unlängst sehr schön vom Nationalsozialismus distanziert. Aber jetzt das. Auf seiner Facebook-Seite wird ein Posting der FPÖ geteilt, in dem es heißt: "Weihnachten in Favoriten. Jahr 2017: Muslimische Zeltstadt". Und: "Jahr 2018: Weihnachtliche Holzhütten". Illustriert mit Vorher-nachher-Fotos. Voriges Jahr seien auf dem Weihnachtsmarkt so weiße Zelte mit spitzen Dächern gestanden, heuer wieder "würdige Hütten". Dies sei ein Verdienst der FPÖ.

Tatsächlich haben die weißen Zelte eher eine Anmutung, wie man sie auf Sommerfesten, vielleicht sogar jenen der FPÖ, antrifft. Aber der FPÖ fällt halt nix anderes als Abwertendes zu "muslimisch" ein, wenn z. B. der Innenminister nicht erklären kann, wie ein Neonazi trotz polizeilicher Überprüfung als Security ins Parlament kommt. Außerdem ist der Betreiber ein Geschäftsmann türkischer Herkunft. Ja, und die Hütten sind halt die üblichen Pawlatschen, die es auf jedem Markt gibt.

Aber sie sind jetzt wieder "würdig". Und H.-C. Strache ist ein Staatsmann. (Hans Rauscher, 22.11.2018)