Eigentlich sollte ja in heimischen Lokalen schon längst ein generelles Rauchverbot gelten.

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Okay, neun Bundesländer unter einen Hut zu bekommen ist nicht einfach. Vor allem beim Jugendschutz haben sich die Landesvertreter immer schwergetan, sich auf einheitliche Regeln für den Nachwuchs zu einigen. Umso sensationeller war das neunfache "d'accord", das Mindestalter für Erwerb und öffentlichen Konsum von Tabakprodukten von 16 auf 18 Jahre (wie fast überall in Europa) anzuheben. Am 1. Jänner 2019 ist es so weit.

Wie sich nun bei einer STANDARD-Recherche herausstellte, hält das Datum aber wieder nicht überall. Salzburg muss noch "legistisch nachbearbeiten", wie es heißt, und wird Rauchen ab 18 vermutlich erst im März des kommenden Jahres einführen.

Okay, man sollte die Salzburger Verspätung nicht überbewerten. Aber irgendwie ist der Lapsus symptomatisch für den Umgang Österreichs mit dem Nichtraucherschutz. Zur Erinnerung: Eigentlich sollte ja in heimischen Lokalen schon längst ein generelles Rauchverbot gelten. Das war in der Vorgängerregierung, an der auch schon die nunmehrige Kanzlerpartei ÖVP beteiligt war, beschlossene Sache. Doch nach der Umfärbeaktion von Schwarz auf Türkis ließ sie zu, dass die FPÖ, nun Vizekanzlerpartei, den Beschluss aus reiner politischer Willkür kippen konnte.

Okay, es wird auch wieder gesundheitsbewusstere Gesundheitsminister geben. Bis dahin ist sicher auch das Gelächter über den Nachzügler Salzburg verhallt. (Michael Simoner, 22.11.2018)